Islamisten drohen mit Geisel-Tötung
4. Dezember 2014Die Al-Kaida-Islamisten auf der arabischen Halbinsel (Aqap) drohen in dem Video damit, ihre Geisel umzubringen, falls die USA die Forderungen der Terroristen nicht erfüllen sollten. Details nennt der in dem Video zu sehende Islamist nicht, sagt aber, dass Washington die Forderungen kenne. Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats von US-Präsident Barack Obama, Bernadette Meehan, erklärte mit knappen Worten: "Uns ist das Video bekannt." Die Terroristen geben der Regierung drei Tage lang Zeit. Ansonsten werde die Geisel ihr "unabdingbares Schicksal" treffen.
Im September 2013 verschleppt
Nach Angaben des auf die Auswertung islamistischer Internetportale spezialisierten US-Unternehmens "Site" handelt es sich bei der Geisel um den 33-jährigen Fotojournalisten Luke Somers, der im September 2013 in Jemens Hauptstadt Sanaa entführt wurde. Der Journalist nennt laut "Site" in dem Video seinen Namen und sein Alter und gibt an, wann er gekidnappt wurde. Er hatte in Sanaa als freier Fotoreporter gearbeitet. Zum Schluss erklärt Somers: "Ich suche nach jeder Hilfe, die mich aus dieser Situation befreien kann. Ich bin sicher, dass mein Leben in Gefahr ist."
Befreiungsversuch scheiterte - andere Geiseln gerettet
Das US-Verteidigungsministerium und das Weiße Haus in Washington bestätigten, dass US-Soldaten und jemenitische Sicherheitskräfte sich kürzlich vergeblich um eine Befreiung des Fotojournalisten bemüht hätten. Somers sei aber nicht an dem vermuteten Ort festgehalten worden, teilte Pentagonsprecher John Kirby mit.
Bei der Rettungsaktion seien allerdings mehrere Geiseln anderer Nationalitäten gefunden und befreit worden. Nach Erkenntnissen des jemenitischen Verteidigungsministeriums haben die Islamisten Somers und andere Geiseln wenige Tage vor dem US-Einsatz in der südöstlichen Provinz Hadramaut an einen anderen Ort verlegt. Die "Washington Post" hatte bereits vor dem Eingeständnis der US-Regierung über den misslungenen Befreiungsversuch berichtet.
"Wir bleiben dran"
Kirby gab weiter bekannt, das sich die US-Regierung nach wie vor um eine Rettung des Reporters bemühe. Die Vereinigten Staaten würden die "Verschleppung unserer Leute nicht dulden" und alles tun, "um die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten und die Geiselnehmer zur Rechenschaft zu ziehen", erklärte er.
Die US-Geheimdienste stufen Aqap als gefährlichsten Zweig des Al-Kaida-Netzwerks ein. Die Islamisten kämpfen seit Jahren mit zahllosen Anschlägen gegen die jemenitische Regierung. Die USA setzen bei ihrer Jagd nach Al-Kaida-Terroristen auf der arabischen Halbinsel auch unbemannte Kampfdrohnen ein.
se/sti (afp, dap, APE)