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Heftige Kämpfe am Belagerungsring um Aleppo

1. August 2016

Islamistische Rebellen haben nach Angaben von Aktivisten eine Offensive im Süden und Südwesten der eingekesselten Stadt Aleppo gestartet. Sie wollen bei Angriffen auf syrische Truppen eine Versorgungsroute freikämpfen.

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Syrische Rebellen bereiten sich auf den Angriff bei Aleppo vor (Foto: dpa)
Syrische Rebellen bereiten sich auf den Angriff bei Aleppo vorBild: picture alliance/abaca

Islamistische Gruppen wie die einflussreiche Ahrar al-Scham und Dschihadisten wie die frühere Al-Nusra-Front, die sich nun Fateh-al-Scham-Front nennt, streben an, die Belagerung der zweitgrößten Stadt Syriens zu durchbrechen. Fateh-al-Scham habe zwei Angriffe mit Autobomben gegen Stellungen der Armee und ihrer Verbündeten in dem Vorort Raschidin im Südwesten geführt, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Beide Seiten lieferten sich demnach heftige Kämpfe. Durch Rebellenangriffe auf das Viertel Hamdanije, das von der Armee kontrolliert wird, seien elf Zivilisten getötet worden, darunter drei Kinder. Im Gegenzug hätten Kampfflugzeuge Wohngegenden bombardiert, die von Aufständischen beherrscht werden.

Weitere Angriffe seien im Süden Aleppos mit dem Ziel geführt worden, auf den Vorort Ramussa vorzustoßen, teilte die Beobachtungsstelle mit. Die Angaben der Organisation, die sich auf ein Netzwerk von Informanten beruft, können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.

Das Gebiet im Süden der vormaligen Wirtschaftsmetropole ist aufgeteilt zwischen den Einheiten des Regimes, die von iranischen Verbänden, Hisbollah-Kämpfern und russischen Kampfflugzeugen unterstützt werden, auf der einen Seite sowie syrischen und ausländischen Dschihadisten, die mit Rebellengruppen verbündet sind, auf der anderen Seite.

Erste Zivilisten geflohen?

In Aleppo selbst setzte die syrische Luftwaffe am Sonntag trotz der Ankündigung aus Damaskus und Moskau, es seien mehrere Hilfskorridore geöffnet worden, ihre Angriffe auf Rebellenviertel im Osten der Stadt fort. Am Samstag hatten staatliche Medien berichtet, dass dutzende Zivilisten und Rebellen den Osten über die sogenannten humanitären Korridore verlassen hätten. Diese Angaben wurden jedoch von Rebellen und Einwohnern als "Lügen" bezeichnet.

Syrische Regierungstruppen hatten den Belagerungsring um die östlichen Rebellenviertel Mitte Juli vollständig geschlossen. Schätzungsweise 250.000 Menschen sitzen derzeit im Ostteil Aleppos fest. Die internationale Gemeinschaft forderte die Regierungstruppen auf, die Belagerung der Rebellenviertel zu beenden. Hilfsorganisationen warnen seit Tagen vor einer Katastrophe.

kle/ml (dpa, afp)