Island: Und wieder ein Vulkanausbruch
Flammen, Rauch und Lava: Erstmals seit über 50 Jahren wurden auf Island Häuser durch einen Vulkanausbruch zerstört. Die Regierung ist alarmiert und hat den Ernst der Lage im Blick.
Eruptionen bei Grindavik
Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen war am Sonntag auf Island ein Vulkan ausgebrochen. Die aus der Erde sprudelnde Lava erreichte den evakuierten Küstenort Grindavík, wo sie mehrere Häuser in Brand setzte. Das zeigten Luftaufnahmen des isländischen Rundfunksender RÚV. Die Bewohner wurden vorab evakuiert.
Keine Prognose möglich
Die Nacht nach dem zweiten Vulkanausbruch verlief allerdings ruhig, hieß es von der isländischen Zivilschutzbehörde. Der Geophysiker Magnús Tumi Guðmundsson sagte dem Fernsehsender RÚV, es sei derzeit noch nicht möglich abzuschätzen, wie sich der Vulkanausbruch weiter entwickeln werde.
Lavafontänen in der Ortschaft
Bei der fünften Eruption im Südwesten der Insel seit 2021 erreichte die sprudelnde Lava erstmals auch Grindavik. Trotz aller Bemühungen Grindavik vor dem Ausbruch zu schützen, gingen mehrere Häuser in Flammen auf. Der 4000-Einwohner-Ort war in der Nacht zum Sonntag evakuiert worden, als sich die erneute Eruption mit einer Erdbebenserie angekündigt hatte.
Leuchtende Krater unter Beobachtung
Grindavík war schon bei dem Ausbruch Mitte Dezember in Mitleidenschaft gezogen worden - allerdings nicht durch die Lava, sondern durch etliche Erdbeben, die tiefe Risse in Straßen verursachten. Wie die isländische Regierung mitteilte, besteht durch den Vulkanausbruch keine Lebensgefahr. Präsident Guðni Thorlacius Jóhannesson versprach, die Bevölkerung weiter zu unterstützen.
Gefahren für Schaulustige
Behörden warnen aber dennoch davor, sich der Ausbruchstelle im Vulkangebiet zu nähern. In den vergangenen Jahren hatten Eruptionen in der Region knapp 680.000 Schaulustige angezogen, so die Schätzungen der isländischen Tourismusbehörde.
Bisher keine Beeinträchtigung des Flugverkehrs
Der isländische Katastrophenschutz beobachtet den Ausbruch genau. Auswirkungen auf den Flugverkehr sind bislang nicht gemeldet, aber es werden weitere Schäden für die Infrastruktur der Region befürchtet. In Island, das über einem vulkanischen Hotspot im Nordatlantik liegt, kommt es durchschnittlich alle vier bis fünf Jahre zu einem Ausbruch.
Schutzmaßnahmen für die Region
Ein Schutzwall soll Ortschaften und Infrastruktur vor weiteren Schäden bewahren. Islands Präsident Jóhannesson warnte aber vor einer "beängstigenden Phase des Umbruchs". Ein ruhendes Vulkansystem sei auf der Insel erwacht. "Wir wissen noch nicht, wie sich dieser Ausbruch entwickeln wird, aber wir müssen alle Maßnahmen ergreifen, die in unserer Macht stehen", so der Präsident.