Island: Wieder Vulkanausbruch bei Reykjavik
Zum dritten Mal innerhalb von zweieinhalb Jahren erlebt Island einen Vulkanausbruch in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik. Die Eruption hatte sich zuvor mit Tausenden Erdbeben angekündigt.
Lava im Flow
Rauchschwaden steigen auf und brennend heiße Lavaströme suchen sich ihren Weg durch das Gelände am Berg Litli-Hrútur im Südwesten Islands, nur 30 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavik entfernt. Schon das dritte Mal innerhalb von zweieinhalb Jahren kommt es in Island zu einem Vulkanausbruch.
Heißes Abenteuer
Nicht nur Wissenschaftler befinden sich bereits vor Ort - sie schätzen den Riss im Erdreich auf ca. 200 Meter Länge -, auch viele Schaulustige haben sich schon auf den Weg zum Litli-Hrútur gemacht. Islands Wetterbehörde Vedurstofa warnt jedoch: Die Wanderung zum Eruptionsort sei lang und die Landschaft herausfordernd. Empfohlen werde daher, abzuwarten und Anweisungen des Zivilschutzes zu befolgen.
Zerstörung im Schneckentempo
Heiße Lava kriecht langsam über den steinigen Boden der Halbinsel Reykjanes. In dem Gebiet war es zuletzt im August 2022 und davor im März 2021 zu vulkanischen Ausbrüchen gekommen. Der aktuelle Ausbruch kündigte sich mit über 10.000 Erdbeben an. Die Beben waren auch in den Häusern im nahegelegenen Reykjavik zu spüren, dort fielen zum Teil Gegenstände aus den Regalen und Bilder von den Wänden.
Atemberaubendes Schauspiel
Wanderer und Schaulustige stehen in unmittelbarer Nähe eines Lavastroms. Wie heiß die Lava werden kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie etwa der Gesteinszusammensetzung. Auch an der Farbe kann sich die Temperatur in etwa einordnen lassen. Grundsätzlich kann die Lava Temperaturen zwischen 500 und 1200 Grad erreichen. Je heller sie ist, desto heißer ist sie auch.
Erinnerungen sammeln
Ein Mann bannt das in Island gar nicht mal so seltene Naturspektakel auf seine Handykamera. Island beherbergt 32 Vulkansysteme mit etwa 130 Vulkanen und ist damit eines der magmatisch aktivsten Gebiete der Erde. 18 Vulkane sind seit der Besiedlung der Insel bereits ausgebrochen.
Erst der Anfang?
Wann der Lavastrom versiegt, ist noch nicht abzusehen. Sicherheitshalber seien Straßen in der Umgebung gesperrt, berichtet der Rundfunksender RÚV. "Das ist erst der Anfang", sagt die Naturkatastrophenexpertin Kristín Elísa Guðmundsdóttir der Wetterbehörde. Die Eruption des Fagradallsfjall 2021 hatte knapp ein halbes Jahr lang immer wieder Lavafontänen emporschießen lassen.