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Israel feuert gezielt zurück

13. November 2012

Nach dem Einschlag einer Granate aus Syrien auf den Golan-Höhen hat die israelische Armee gezielt zurückgeschossen und ein Ziel getroffen. Auch an der syrisch-türkischen Grenze eskaliert die Situation.

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Israelischer Panzer auf den Golan-Höhen (Foto: AFP/Getty Images)
Israelischer Panzer GolanBild: AFP/Getty Images

Es habe "direkte Treffer" auf die Abschussstelle der Granate gegeben, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Bei dem Granateinschlag auf den Golan-Höhen seien keine Schäden entstanden. In den vergangenen Tagen waren von syrischem Gebiet aus mehrere Geschossen auf den von Israel annektierten Golan-Höhen eingeschlagen.

Offenbar handelte sich um Granaten, die bei Kämpfen zwischen der Armee von Staatspräsident Baschar al-Assad und den Aufständischen ihre Ziele verfehlt hatten. Am Sonntag hatte die israelische Armee erstmals auf einen derartigen Vorfall reagiert und Warnschüsse Richtung Syrien abgegeben. Israel hatte die Golan-Höhen im Sechs-Tage-Krieg 1967 von Syrien erobert und 1981 annektiert.

Weiter eskaliert ist auch die Situation an der Grenze zur Türkei im Nordosten Syriens. Bei einem Luftangriff auf syrische Rebellen in Ras al-Ain wurden auch drei Türken verletzt. Die umkämpfte Ortschaft liegt unmittelbar an der Grenze. Durch die von dem Kampfflugzeug abgeworfene Bombe seien auf syrischer Seite mindestens vier Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden, meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

Unter den Bewohnern von Ras al-Ain sei Panik ausgebrochen, einige seien in die unmittelbar hinter der Grenze gelegene türkische Kleinstadt Ceylanpinar geflohen. Auch dort hätten Angst und Panik geherrscht, hieß es. Truppen des Assad-Regimes und Aufständische liefern sich seit Tagen in der Region heftige Kämpfe. Den Rebellen ist es dabei offenbar gelungen, einige Grenzübergänge und Ortschaften unter ihre Kontrolle zu bringen. Zivilisten flohen zu Tausenden in die Türkei.

Syrische Familie auf der Flucht in die Türkei (Foto: Reuters)
Syrische Familie auf der Flucht in die TürkeiBild: Reuters

Einigung der Opposition stößt auf Unterstützung

Unterdessen hat Bundesaußenminister Guido Westerwelle den Zusammenschluss syrischer Oppositionsgruppen begrüßt. "Ich wünsche mir, dass mit der Nationalen Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte eine glaubwürdige politische Alternative zum Regime von Baschar al-Assad entsteht", erklärte Westerwelle in Berlin. Die Außenminister der Arabischen Liga und der Europäischen Union würden an diesem Dienstag (13.11.2012) in Kairo beraten, wie sie die neue gemeinsame Plattform am wirkungsvollsten unterstützen können.

Die Arabische Liga erkannte am Montag den neu konsolidierten Oppositionsblock als rechtmäßigen Vertreter Syriens an. Die Außenminister der Liga teilten am späten Abend in Kairo mit, die "Nationale Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte" sei künftig "legitimer Vertreter" Syriens und "Hauptgesprächspartner" der arabischen Staaten. Auch die sechs Mitglieder des Golf-Kooperationsrates (GCC) sagten dem Oppositionsblock ihre Unterstützung zu. GCC-Generalsekretär Abullatif al-Sayani erklärte, er erwarte, dass das Bündnis ein Ende des Blutvergießens in Syrien herbeiführen und den Weg zu einem Rechtsstaat ebnen werde. Zum Golfkooperationsrat gehören Saudi-Arabien, Bahrain, Katar, Kuwait, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Die bislang zerstrittene syrische Opposition hatte sich auf einer Konferenz in der katarischen Hauptstadt Doha auf die Bildung der gemeinsamen Dachorganisation verständigt. Unter anderem sollen die gegen das Regime in Damaskus kämpfenden Gruppen unter einem Obersten Militärrat vereint werden. Nach internationaler Anerkennung will die "Nationale Koalition" der Opposition eine provisorische Regierung bilden. Zum Präsidenten des neuen Verbunds wurde der islamische Rechtsgelehrte Scheich Ahmed Muas al-Chatib bestimmt.

wl/hp/gri (dpa, afp, rtr, dapd)