Israelisch-syrischer Schlagabtausch
21. August 2015Nach Angaben einer Militärsprecherin reagierten die israelischen Streitkräfte mit Artilleriefeuer und Luftschlägen auf die Raketenangriffe aus Syrien. Das syrische Staatsfernsehen meldete, bei den israelischen Attacken sei lediglich Sachschaden entstanden.
Menschen wurden nicht verletzt
Die aus Syrien gefeuerten Raketen schlugen im Norden Israels und auf den besetzten Golanhöhen ein. Nach Berichten israelischer Medien verursachten sie mehrere Brände. Seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs vor fast vier Jahren war es immer wieder zu ähnlichen militärischen Auseinandersetzungen gekommen. Diesmal warf Israels Militär der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad vor, hinter den Angriffen zu stehen. Die Gruppe wird vom Iran unterstützt.
Der Islamische Dschihad bestritt jede Beteiligung an den Angriffen. Die Organisation hatte in den vergangenen Tagen mit Attacken auf Israel gedroht, wenn der in Israel inhaftierte Palästinenser Mohammed Allan an den Folgen seines Hungerstreikes sterben sollte. Allan gilt als Mitglied des Islamischen Dschihad. Nach den Drohungen der militanten Palästinenser hatte Israel nach Medienberichten mehrere Raketenabwehr-Batterien im Süden des Landes stationiert.
Hungerstreik beendet
Allan hat allerdings den Hungerstreik nach seinem Erfolg vor dem Oberste Gerichtshof Israels abgebrochen. Sein Anwalt Dschamil al-Chatib teilte mit, Allan sei "wieder bei Bewusstsein und nicht im Hungerstreik". Der Gerichtshof hatte die umstrittene Verwaltungshaft gegen Allan am Mittwochabend aufgehoben. Durch den Hungerstreik erlitt der Palästinenser eine Hirnschädigung aufgrund von Vitaminmangel.
Allan war im November wegen mutmaßlicher Aktivitäten für den von Israel als Terrororganisation eingestuften Islamischen Dschihad festgenommen worden. Seitdem wurde er ohne Anklage und Prozess in israelischer Administrativhaft festgehalten. Vor zwei Monaten trat der 31-Jährige aus Protest in einen Hungerstreik. Weil sich der Zustand Allans am Mittwoch stark verschlechtert hatte, war er in einem Krankenhaus ein künstliches Koma versetzt worden. Aus diesem wurde er am Donnerstag geweckt.
Die umstrittene Verwaltungshaft ermöglicht den israelischen Sicherheitsbehörden, mutmaßliche Terroristen auf unbegrenzte Zeit ohne Gerichtsverfahren in Haft zu halten. Gegenwärtig sitzen mehrere hundert Palästinenser unter dieser Regelung im Gefängnis.
wl/SC (dpa, afp, rtre)