Italien eröffnet wieder Botschaft in Libyen
10. Januar 2017Dieser Schritt sei ein Zeichen der Freundschaft mit der früheren italienischen Kolonie und eine Demonstration des Vertrauens in den Stabilisierungsprozess des Landes, sagte der italienische Innenminister Marco Minniti bei einem Besuch in Tripolis. Die italienische Botschaft war eine der letzten westlichen diplomatischen Vertretungen, die wegen der zunehmenden Gewalt im Land 2015 geschlossen wurde. In den Jahren zuvor waren gerade die Botschaften häufiges Ziel von Anschlägen, so auch 2012 der Angriff auf das US-Konsulat in Bengasi, bei dem der Botschafter Chris Stevens und drei weitere Botschaftsmitarbeiter getötet wurden.
Libyen ist nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi 2011 in Chaos und Bürgerkrieg versunken. Milizen, Banden und der sogenannten "Islamische Staat" nutzten das Machtvakuum aus und sorgen bis heute für große Probleme.
Kampf gegen illegale Einwanderung
Minniti sagte, er habe mit libyschen Regierungsvertretern über Kooperationen im Kampf gegen illegale Einwanderung und Terrorismus gesprochen. Der libysche Außenminister Mohamad Taher Siala erklärte seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
In den vergangenen Jahren war insbesondere Italien betroffen von illegalen Einwanderern aus Afrika, die von Libyen über das Mittelmeer kamen - nach Angaben der EU-Grenzschutzbehörde Frontex gelangten 2016 etwa 181.000 Menschen über diese Route nach Italien. Rom hat sich immer wieder dafür eingesetzt, mit nordafrikanischen Regierungen Abkommen zu schließen, um die Rückkehr von Flüchtlingen zu erleichtern.
fab/pab (afpe, rtre, APE)