Italien fährt das Leben wieder runter
14. März 2021Wegen steigender Infektionszahlen werden in Italien von Montag an ein Großteil der Regionen zu roten Zonen, darunter Latium mit der Hauptstadt Rom, die Lombardei mit Mailand, Piemont, Venetien und die Emilia-Romagna. Dort sind dann alle Schulen und Kitas geschlossen, genauso wie Geschäfte. Restaurants dürfen nur Speisen zum Mitnehmen anbieten. Die Bewegungsfreiheit innerhalb der Region ist stark eingeschränkt. Das Haus sollen die Menschen nur noch für notwendige Erledigungen verlassen, wobei Ausnahmen für die Arbeit oder in Notfällen gelten.
In Südtirol gibt es dagegen vorsichtige Öffnungsschritte. Ab Montag können Kinder in der ganzen Provinz wieder Kitas und Grundschulen besuchen, wie die Landesverwaltung mitteilte. Auch Friseure und Kosmetiksalons dürfen wieder öffnen. Eine Woche später darf auch der Handel wieder loslegen. Über Ostern vom 3. bis zum 5. April gelten in der beliebten Urlaubsregion allerdings wieder die strengen Corona-Sperren, die für ganz Italien - außer Sardinien - beschlossen wurden.
Rom gibt ambitionierten Impfplan bekannt
Den Kampf gegen die Pandemie will Rom auch mit einer verbesserten Impfkampagne gewinnen. Bis September will man mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus immunisiert haben. Das ist das Ziel eines nationalen Impfplans, den die Regierung bekanntgab. Dazu sollen künftig pro Tag mindestes 500.000 Dosen verabreicht werden. Das sind rund drei Mal so viele wie bislang pro Tag verimpft wurden (170.000).
In der nördlichen Region Piemont wurden vorsichtshalber Impfungen mit einer Charge von AstraZeneca ausgesetzt, bis ein möglicher Zusammenhang mit zwei Todesfällen ausgeschlossen worden ist. Mehrere europäische Länder, zuletzt auch Irland, hatten die Gabe des Vakzins vorübergehend gestoppt. Die italienische Regierung hält generell jedoch an AstraZeneca fest: "Die Impfstoffe in Italien und Europa sind alle wirksam und sicher", sagte Gesundheitsminister Robert Speranza im Interview mit der Tageszeitung "La Repubblica".
Die Zahl der Corona-Infektionen in Italien war in den vergangenen Wochen stetig gestiegen. Am Samstag meldeten die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land rund 26.000 Corona-Neuinfektionen und 317 Tote im Zusammenhang mit dem Virus binnen eines Tages. In Italien sind bisher mehr als 100.000 Menschen gestorben, die mit dem Virus infiziert waren.
Urlaub auf Mallorca wieder möglich
Gute Nachrichten gibt es hingegen zur Insel Mallorca. Urlaub auf der Balearen-Insel ist wieder ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich. Zwei Wochen vor Beginn der Osterferien in den meisten Bundesländern ist die beliebteste Insel der Deutschen seit Mitternacht am Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr.
Die Bundesregierung hatte am Freitag entschieden, alle Balearen-Inseln, mehrere Regionen auf dem spanischen Festland, Teile Portugals und Dänemarks sowie die Bahamas in der Karibik wegen sinkender Infektionszahlen von der Risikoliste der Robert Koch-Instituts (RKI) zu streichen. Auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts gilt für diese Gebiete nun nicht mehr. Die Bundesregierung rät aber weiterhin von "nicht notwendigen, touristischen Reisen" ab.
nob/ww/ehl (dpa, afp)