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Italiens Migrationszentren in Albanien einsatzfähig

11. Oktober 2024

Italien will künftig Flüchtlinge in Lagern in Albanien unterbringen und dort deren Asylanträge prüfen - außerhalb der Europäischen Union. Nun sind die umstrittenen Zentren betriebsbereit.

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Wohncontainer für Migranten in Albanien
In solchen Wohncontainern sollen Asylbewerber im albanischen Gjader untergebracht werdenBild: Alketa Misja/dpa/picture-alliance

Mit mehrmonatiger Verspätung können in Albanien die italienischen Aufnahmezentren für Migranten ihre Arbeit aufnehmen. "Die Zentren sind ab heute bereit und einsatzfähig", sagte Italiens Botschafter in Albanien, Fabrizio Bucci, bei einem Besuch der beiden Einrichtungen in dem Nicht-EU-Staat. Unklar blieb, wann die ersten im Mittelmeer aufgelesenen Flüchtlinge dort eintreffen werden.

Das erste Zentrum liegt an der Adria in der nordalbanischen Hafenstadt Shengjin, wo die Migranten registriert werden sollen. In einer ehemaligen Militärbasis im nahe gelegenen Gjader sollen die Menschen dann auf ihren Asylentscheid warten. Rund 300 Soldaten, Ärzte und Richter aus Italien würden in den Zentren eingesetzt, erläuterte Botschafter Bucci.

Migranten auf einem Schiff der italienischen Küstenwache
Migranten auf einem Schiff der italienischen Küstenwache (Archiv)Bild: Yara Nardi/REUTERS

Keine Einreise ohne Bewilligung

Nur wenn der Asylantrag eines Migranten bewilligt wird, soll dessen Einreise nach Italien möglich sein. Lediglich als vulnerabel eingestufte Personen, insbesondere Frauen und Kinder, sollen nicht in die Zentren nach Albanien kommen, sondern weiterhin nach Italien gebracht werden.

Italien ist eines der Länder, die von der Fluchtbewegung aus Afrika nach Europa übers Mittelmeer besonders betroffen sind. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni war im Herbst 2022 mit dem Versprechen ins Amt gelangt, die illegale Migration nach Italien einzudämmen. Die Errichtung der Zentren hatte Meloni mit ihrem albanischen Kollegen Edi Rama im November 2023 beschlossen.

Albaniens Premier Edi Rama und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bei der Unterzeichnung eines Migrationsabkommens
Albaniens Premier Rama und Italiens Ministerpräsidentin Meloni bei der Unterzeichnung des Abkommens, das die Migrationszentren ermöglichteBild: Filippo Attil/Chigi Press Office/Zumapress/picture alliance

Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Einrichtungen scharf. Italien und Ungarn haben hingegen vorgeschlagen, das Prinzip auf die gesamte EU auszuweiten und sogenannte "Rückführungszentren" aufzubauen, in denen Migranten ohne Bleiberecht in Länder außerhalb der EU zurückgeschickt werden sollen. Das Thema dürfte zu strittigen Diskussionen auf dem EU-Gipfel kommende Woche führen.

wa/haz (dpa, afp)

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