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Lagarde: Europa braucht neuen Wohlstand

15. Februar 2019

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, warnt vor einer wirtschaftlichen Kluft zwischen dem Norden und Süden Europas. Es müsse eine Aufholjagd geben, wenn man die EU stabil halten wolle.

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Münchner Europa-Konferenz mit Lagarde
Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Während die osteuropäischen Länder in den vergangenen Jahren den Abstand zu den alten EU-Mitgliedsstaaten verringert hätten, sei die Anpassung zwischen Nord und Süd in den vergangenen 20 Jahren nicht vorangekommen. "Seit der Finanzkrise ist die Situation sogar noch schlechter geworden", klagte Christine Lagarde auf der Münchner Europa-Konferenz.

Dreierlei muss sich ändern

Nötig seien Strukturreformen vor allem auf drei Gebieten: Zum einen müssten die Arbeitsmärkte in Ländern wie Griechenland oder Italien flexibler werden. Lagarde verwies auf Portugal als positives Beispiel. Dort seien sehr viel mehr feste statt befristete Jobs entstanden, weil die Arbeitsgesetze flexibler geworden seien.

Zweitens sei es nötig, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Firmen zu verbessern, sagte die IWF-Chefin. So dauere es in Griechenland im Unterschied zu Irland etwa neun Mal so lange eine Firma abzuwickeln. "Einen gemeinsamen Versicherungsmarkt in der EU kann es aber erst geben, wenn auch die Insolvenzregeln harmoniert sind", sagte sie. Drittens sei es nötig für die südlichen EU-Staaten, mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren.

Italien, Portugal und Spanien hätten zwischen 2000 und 2014 nur durchschnittlich ein Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Innovationen ausgegeben. Zum Vergleich: In Deutschland erreichten die Forschungsausgaben  2018 erstmals die Marke von drei Prozent des BIP.

haz/nob (rtr, dpa)