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Jan Ullrich gekündigt

21. Juli 2006

T-Mobile hat mit Jan Ullrich Schluss gemacht. Als Reaktion auf die Doping-Anschuldigungen kündigte das Unternehmen den Vertrag mit dem Radprofi. Ullrich zeigte sich enttäuscht. Er will die Entscheidung anfechten.

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Nach seinem unfreiwilligen Ausscheiden am 30. Juni 2006Bild: AP

Wie Jan Ullrich am Freitag (21.7.2006) auf seiner Website mitteilte, hat sein bisheriges Team T-Mobile bereits am Donnerstag seine außerordentliche Kündigung erklärt. Ullrich will sich gegen die "außerordentliche Kündigung des Fahrervertrags" notfalls auch juristisch zur Wehr setzen. "Die Kündigung von T-Mobile ist für mich nicht akzeptabel. Sehr enttäuscht bin ich darüber, dass mir diese Entscheidung nicht persönlich, sondern von den T-Mobile-Anwälten nur per Fax mitgeteilt wurde." Auf Ullrichs Internet-Seite heißt es weiter: "Ich finde es beschämend, dass ich nach so vielen Jahren guter Zusammenarbeit und nach allem, was ich für das Team getan habe, wie eine Faxnummer behandelt werde.

Ullrich-Manager Wolfgang Strohband und sein Anwalt Ulrich Theune kündigten juristische Schritte an. "Die Kündigung wird keinen Bestand haben", sagte Theune. Strohband setzt noch auf Vermittlung: "Die Kündigung ist unbegründet. Sofern das für die nächste Woche geplante Gespräch keine Einigung bringt, wird Jan Ullrich die Kündigung gerichtlich anfechten."

Böses Nachspiel

Ullrich war einen Tag vor Beginn der diesjährigen Tour de France am 30. Juni wegen Doping-Verdachts vom wichtigsten Radrennen der Welt ausgeschlossen worden. Er beteuerte seine Unschuld. "In einem Rechtsstaat gilt nicht nur für mich, sondern für jeden anderen Menschen auch die Unschuldsvermutung, bis das Gegenteil bewiesen wurde", erklärte er Mitte Juli. Direkt nach seinem Ausschluss hatte er erklärt: "Ich habe mit der Sache nichts zu tun" und angekündigt, er werde versuchen, seine Unschuld mit Hilfe eines Anwalts zu beweisen.

Schätzungsweise 2,5 Millionen Euro bekommt Ullrich nach Presseberichten jährlich von T-Mobile. Der Vertrag des Radprofis lief bis Jahresende. Nach der Kündigung durch T-Mobile könnten auch andere Sponsoren des Radprofis aussteigen. (kas)