1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Janukowitsch will überall Referenden

28. März 2014

Der gestürzte Präsident der Ukraine dreht an der Eskalationsschraube: Janukowitsch will, dass nach der Krim auch die Bewohner der anderen Landesteile darüber abstimmen dürfen, in welchem Staat sie leben wollen.

https://p.dw.com/p/1BXdy
Der gestürzte ukrainische Ministerpräsident Viktor Janukowitsch (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nach dem Referendum über die Angliederung der Krim an Russland hat der entmachtete ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch zu Volksabstimmungen in allen ukrainischen Regionen aufgerufen. "Als Präsident rufe ich jeden vernünftigen ukrainischen Bürger auf: Lassen Sie sich von den Betrügern nicht benutzen! Sie brauchen ein Referendum über den Status jeder Region in der Ukraine!", zitierte die russische Nachrichtenagentur ITAR-TASS Janukowitsch.

Russland hatte sich ungeachtet internationaler Proteste die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel in den vergangenen Wochen nach einer dort abgehaltenen Volksabstimmung einverleibt. Der 63-Jährige betonte, nur eine landesweite Volksbefragung und keine vorgezogene Präsidentenwahl könnte die Situation stabilisieren und die Einheit erhalten.

Janukowitsch war nach dem Machtwechsel in Kiew im Februar nach Russland geflohen. Anders als bei seinen zwei bisherigen Wortmeldungen aus dem russischen Exil trat Janukowitsch diesmal nicht öffentlich auf. Der Politiker soll sich zuletzt in einer Villa nördlich von Moskau aufgehalten haben.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen verurteilte am Donnerstag die Angliederung der Krim an Russland. Das Gremium nahm eine nicht bindende Resolution an, in der das Referendum auf der Krim über eine Zugehörigkeit zu Russland als "ungültig bezeichnet wird. Für den Text stimmten 100 Staaten, elf votierten dagegen. Die Vertreter von 58 Ländern enthielten sich. Russland erklärte, die Resolution der UN-Vollversammlung sei "kontraproduktiv".

sti/nis (afp, dpa, rtr)