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Japan überdenkt Olympiastadion-Planung

Calle Kops (dpa/sid)17. Juli 2015

Im Streit um die Kostenexplosion beim Bau des neuen Olympiastadions in Tokio spricht der japanische Premierminister Shinzo Abe ein Machtwort. Die Pläne sollen nun komplett überprüft und überarbeitet werden.

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Modellgrafik des geplanten neuen Olympiastadions in Tokio (Foto: Internetseite tokyo2020.jp)
Bild: Tokyo.jp

Nach anhaltender Kritik an den hohen Kosten wird Japan die Pläne für das Olympiastadion in Tokio ändern. Dies kündigte Regierungschef Shinzo Abe am Freitag an. "Ich habe entschieden, bei den derzeitigen Plänen für das Olympiastadion noch einmal von vorne zu beginnen", sagte Abe nach einem Treffen mit Yoshiro Mori, dem Chef des Organisationskomitees für die Spiele 2020.

Die Entscheidung sei gefallen, nachdem die Kritik an den Kosten immer mehr zugenommen hatte, fügte Abe hinzu. Seit Wochen wehren sich japanische Politiker, Intellektuelle und die große Mehrheit der Bürger gegen die bisherigen Pläne. Die Baukosten sollen auf nun 1,3 Milliarden Euro reduziert werden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf Regierungskreise. Schätzungen zufolge sollte der Bau in der japanischen Hauptstadt mehr als 1,8 Milliarden Euro kosten.

Neuausrichtung mit Folgen

Ursprünglich waren fast 1,2 Milliarden Euro veranschlagt worden, die Bauarbeiten sollten im Oktober beginnen. Als erste Veranstaltung war die Rugby-WM 2019 in der von der britisch-irakischen Architektin Zaha Hadid entworfenen Arena geplant, dies werde nun nicht mehr möglich sein, sagte Abe. Als neuen Eröffnungstermin nannte Sportminister Hakubun Shimomura Frühling 2020.

Das Design selbst habe zu den hohen Baukosten geführt, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga. Ein Vertreter von Hadids Architekturbüro in London wies dies am Donnerstag Kyodo zurück. Steigende Kosten in Tokio selbst seien verantwortlich, hieß es. "Ich mochte das Design von Anfang an nicht", sagte Mori im japanischen Fernsehen. "Es sieht aus wie eine Auster."