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Japans Wirtschaft geschrumpft

13. Februar 2012

Japans Wirtschaft ist im vergangenen Jahr geschrumpft - eine Folge der Dreifach-Katastrophe aus Erdbeben, Tsunami und Atom-GAU.

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Die Skyline von Tokio, fotografiert vom Tokyo Tower, Minato Ward (Foto: PictureAlliance/empics)
Bild: picture alliance/empics

Japan ist auf dem Weg zurück in die Rezession. Die weltweite Konjunkturflaute, der teure Yen und Produktionsausfälle bei wichtigen Zulieferern nach der Flut in Thailand ließen die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal um 0,6 Prozent schrumpfen, teilte die Regierung in Tokio auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Das Minus fiel doppelt so stark wie von Analysten erwartet.

Im Sommer hatte das Bruttoinlandsprodukt noch um 1,7 Prozent zugelegt, nachdem es zuvor vier Quartale in Folge gesunken war. Im Gesamtjahr 2011 schrumpfte die Wirtschaft damit um 0,9 Prozent. Dies war die Folge des Einbruchs in der ersten Jahreshälfte, als die japanische Wirtschaft die Dreifach-Katastrophe aus Erdbeben, Tsunami und Atom-GAU verkraften musste.

Hoher Schuldenberg

Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut der nach den USA und China drittgrößten Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr dennoch ein Wachstum von 1,7 Prozent zu. "Die Konjunktur dürfte vor allem in der ersten Jahreshälfte noch schwach bleiben", sagte Ökonom Yoshiki Shinke vom Dai-ichi Life Research Institute. "Das Exportgeschäft bleibt schwierig, die Investitionen dürften sich verlangsamen und die staatlichen Wiederaufbaumaßnahmen verzögern."

Die maue Wirtschaft erschwert die Sanierung des Staatshaushalts. Der Schuldenberg übertrifft das jährliche Bruttoinlandsprodukt bereits jetzt um das Doppelte. Japan könne das Vertrauen der Märkte verlieren, wenn es seine Mehrwertsteuer nicht anhebe und damit die staatlichen Einnahmen steigere, warnt der IWF. Ministerpräsident Yoshihiko Noda will den Steuersatz bis Ende 2015 von fünf auf zehn Prozent verdoppeln, stößt damit aber auf den Widerstand der Opposition und einer breiten Öffentlichkeit.

Export lahmt

Japan importierte im vergangenen Jahr erstmals seit 1980 mehr als es exportierte. Grund dafür sind die Folgen des Jahrhundertbebens, die zur Atomkatastrophe von Fukushima und der Abschaltung fast aller Meiler führten. Dadurch musste Energie teuer importiert werden. Gleichzeitig wurden Fabriken von Konzernen wie Toyota und Sony beschädigt, was zu Produktionseinbrüchen führte. Auch die schwache Nachfrage aus Europa, das mit einer Schuldenkrise kämpft, drückte die Exporte. Der starke Yen verteuert zudem die Waren in Übersee.

Auch die Flutkatastrophe in Thailand hat die Bilanzen japanischer Konzerne verhagelt. Der Grund: In den überschwemmten Gebieten liegen zahlreiche Produktionsstätten japanischer Konzerne aus der Informationstechnik und der Unterhaltungselektronik. So meldeten die Elektronikkonzerne Panasonic, Sony und Sharp in diesem Steuerjahr einen Verlust von zusammen rund 13 Milliarden Euro.

wen/fab (dpa, rtr)