Jazzfest Bonn 2019: Stars und Newcomer
Das Jazzfest Bonn findet zum zehnten Mal statt und beim Jubiläum ist sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit von der Partie. Auch diesmal treffen Stars wie Manu Katché oder Joe Lovano auf Neulinge in der Szene.
Quasthoff-Quartett
Fast vier Jahrzehnte lang hat Thomas Quasthoff als Bassbariton auf internationalen Bühnen gestanden. 2012 beendete er nach dem Tod seines Bruders, der ihm sehr nahe stand, seine klassische Karriere. Doch der Kultur blieb er verbunden - und seit einiger Zeit singt er auch wieder. Und beweist mit seinem Quartett, dass er auch als Jazzinterpret ein Meister seines Fachs ist.
Manu Katché
Der französische Schlagzeuger Manu Katché spielte schon in den 90er Jahren mit den "Großen der Welt", darunter Sting, Peter Gabriel und Joan Armatrading. Beim Jazzfest stellt Katché mit seinem brandneuen elektrischen Quartett sein Album "The Scope" vor. Die Musik habe ein afrikanisches Profil, so Katché. "Ich möchte sie gerne als hochentflammbar für Menschen verstanden wissen, die tanzen."
Kyle Eastwood Quintet
Ja, er ist der Sohn des berühmten Clint Eastwood. Das Gute daran, ihn zum Vater zu haben, sei gewesen, dass er beim Monterey-Jazz-Festival immer mit in den Backstage-Bereich durfte. "Er hat mich mit Sarah Vaughan, Miles Davis und anderen Legenden bekannt gemacht." Jetzt ist Kyle selbst mit Leib und Seele Musiker und mischt in der internationalen Jazzszene mit. Und kommt endlich auch nach Bonn.
Of Cabbages and Kings
Hinter "Von Kohlköpfen und Königen", so die deutsche Übersetzung des Bandnamens, verbirgt sich ein Frauenpower-A-Cappella-Quartett aus Köln. Die Sängerinnen lernten sich beim Vokalensemble des Bundesjugendorchesters kennen und haben mit ihrem ungewöhnlichen Gesang schon so manchen Preis eingeheimst. Der Auftritt beim Jazzfest wird ihre Fangemeinde bestimmt vergrößern.
Mezzoforte
1983 hatten die isländischen Jungs mit dem Instrumentalstück "Garden Party" einen Welthit, da waren sie gerade mal volljährig. Seitdem haben Mezzoforte es zwar nicht mehr in die Charts geschafft, aber mit ihrem Fusionsound begeistern sie immer noch Fans rund um den Globus. Mittlerweile sind neue Gesichter hinzugekommen, aber der Sound ist immer noch typisch eigen. Mezzoforte eben.
Lucia Cadotsch
Die Schweizerin mit Wohnort Berlin singt auf ihrer Scheibe "Speak Low" Titel von Billie Holiday ("Gloomy Sunday") oder Nina Simone ("Ain’t got no"). Sie hat sich für Jazz-Standards der schwierigeren Sorte entschieden, bedeutungsvoll, zeitlos. Begleitet wird sie nur von Bass und Saxophon - und das funktioniert.
Joe Lovano
Joe Lovano spielte mit Jazzlegenden wie Herbie Hancock, John Scofield und Dave Brubeck und ist längst selbst eine feste Größe in der Szene. Der Grammy-Gewinner kommt mit seinem Trio Tapestry zum ersten Mal zum Jazzfest nach Bonn, sehr zur Freude der Fans des amerikanischen Saxophon-Virtuosen. Im Gepäck hat er "einige seiner intimsten Kompositionen", wie er im Vorfeld verriet.
Julia Hülsmann
Julia Hülsmann ist keine Unbekannte beim Jazzfest, schon mehrmals hat sie das Publikum verzaubert. Diesmal tritt sie mit einem international besetzten Oktett auf die Bühne. Drei starke Stimmen und zwei unterschiedlich besetzte Trios versprechen ein ungewöhnliches Klangbild.