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Politik

Jemen: Gespräche unter UN-Vermittlung

3. Februar 2019

Der Ort des Treffens war an Neutralität kaum zu überbieten. Auf einem Schiff im Rotem Meer haben nach langem Stillstand Vertreter Jemens und der Rebellen ihre Waffenstillstandsgespräche unter UN-Vermittlung fortgesetzt.

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Jemen Rebellen werden sich an Bord eines UN-Schiffes treffen
Bild: picture-alliance/AP Photo/H. Mohammed

Der ungewöhnliche Verhandlungsort wurde nötig, da sich die schiitischen Huthi-Rebellen einem Treffen in einer Zone unter Regierungskontrolle verweigert hatten. Somit fanden die Gespräche auf dem UN-Schiff (Artikelbild) vor der umkämpften Hafenstadt Hudaida statt. Geleitet wurden sie vom Chef der UN-Beobachtermission, dem niederländischen Ex-General Patrick Cammaert.

Probleme beim Abkommen

Bei den Gesprächen ging es einem Regierungsvertreter zufolge um weitere Schritte zur Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens, das in Schweden im vergangenen Jahr ausgehandelt worden war. Rebellen und Regierung hatten sich im Dezember unter UN-Vermittlung auf eine Waffenruhe für Hudaida,  einen Rückzug aller Kämpfer aus der Hafenstadt bis zum 7. Januar 2019 und die Einrichtung humanitärer Korridore geeinigt.

Die Waffenruhe konnte bislang weitestgehend umgesetzt werden, doch konnten sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen und die von Saudi-Arabien unterstützte Regierungsstreitkräfte nicht darauf einigen, wer die Stadt und die Häfen künftig kontrollieren soll und wie der und humanitäre Korridor aussehen soll. Durch die von den Rebellen kontrollierte Hafenstadt kommt ein Großteil der Hilfen für die hungernde Bevölkerung ins Land.

Klare Worte vom Papst

Der Krieg im Jemen ist auch Thema bei Papst Franziskus. Dieser prangerte vor seinem historischen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Krise im Jemen - und damit auch seine Gastgeber an. "Ich verfolge mit großer Sorge die humanitäre Krise im Jemen. Die Bevölkerung ist erschöpft von dem langen Konflikt und viele Kinder leiden an Hunger", sagte das katholische Kirchenoberhaupt kurz vor seinem Abflug nach Abu Dhabi vor Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. "Beten wir kräftig. Das sind Kinder - die Hunger haben, die Durst haben, die keine Medizin haben, die in Gefahr sind zu sterben." Höhepunkte der Reise sind ein interreligiöses Treffen mit internationalen Vertretern verschiedener Religionen und eine Messe im Stadion von Abu Dhabi, zu der bis zu 130.000 Menschen erwartet werden.

Vatikanstadt Papst Franziskus Messe im Petersdom
Papst Franziskus liest die Messe im PetersdomBild: Getty Images/AFP/T. Fabi

Die Emirate sind Teil der von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz in dem verheerenden Bürgerkrieg. Mit Spannung wird erwartet, ob sich Franziskus auch während seiner dreitägigen Reise zu dem Konflikt äußern wird. "Ich appelliere an die beteiligten Parteien und an die internationale Gemeinschaft, mit Dringlichkeit zur Einhaltung der erzielten Vereinbarungen beizutragen, die Verteilung von Nahrungsmitteln sicherzustellen und für das Wohl der Bevölkerung zu arbeiten", sagte Franziskus.

Der Jemen-Krieg hat sich seit 2015 nach UN-Angaben zur schwersten humanitären Krise der Welt ausgewachsen. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten.

cgn/sti (afp, ap, dpa, rtre)