Jerusalem damals und heute
Jerusalem gilt als wichtiges Symbol der Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern. Wie sah die Stadt vor 50 Jahren während des Sechstage-Kriegs aus und was hat sich seitdem verändert? Ein Blick zurück nach vorn.
Ölberg heute
Touristen bietet sich vom Ölberg ein grandioser Blick auf die Jerusalemer Altstadt. Die Anhöhe ist Teil einer Hügelkette nordöstlich und östlich des Tempelbergs und der Altstadt. Auf dem Foto deutlich zu sehen: die alte Stadtmauer und der Felsendom mit seiner goldenen Kuppel, der älteste Sakralbau des Islam. In anderen Sprachen heißt der Berg, einst mit Olivenbäumen bewachsen, oft "Olivenberg".
Ölberg damals
Fast 50 Jahre vorher ist die Situation eine ganz andere: Nur der Blick auf die Stadtmauer und den Felsendom lassen erahnen, dass es sich bei diesem Foto vom 7. Juni 1967 auch um eine Aufnahme vom Ölberg handelt. Diese Soldatengruppe hat mitten im Sechstagekrieg den Ölberg zum Befehlsstand gemacht.
Al-Aksa-Moschee heute
Die al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt gilt als drittwichtigste islamische Pilgerstätte nach Mekka und Medina. Für Juden ist der Tempelberg heilig, laut biblischer Überlieferung standen dort der Erste und Zweite Tempel. Es gibt immer wieder Spannungen. Israel ist seit 1967 für die Sicherheit zuständig, eine muslimische Stiftung für die zivile und religiöse Verwaltung.
Al-Aksa-Moschee damals
Al-Aksa ist die größte Moschee der Stadt und bedeutet übersetzt "ferne Kultstätte". Fertiggestellt wurde der Bau Anfang des 8. Jahrhunderts. Die gesamte Umgebung mit etlichen kleineren Sakralbauten, Gärten und Brunnen wird im Islam als "nobles Heiligtum" bezeichnet. In der großen Gebetshalle mit ihren sieben Reihen mächtiger Säulen finden rund 4000 Gläubige Platz.
Damaskustor heute
Dieses eindrucksvolle Jerusalemer Tor steht auf der Grenze zwischen christlichem und arabischem Viertel. Wer durch das Tor hindurchgeht, befindet sich in schmalen Gassen in einem bunten, lebhaften arabischen Bazar. Allerdings hat der Nordeingang zur Altstadt Jerusalems traurige Berühmtheit erlangt: Das Damaskustor ist seit einigen Jahren Schauplatz blutiger palästinensischer Attentate.
Damaskustor damals
Das Damaskustor, so genannt weil die Straße Richtung Damaskus, Syrien, führt, ist eines der ältesten und größten Tore in der osmanischen Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert. Viel verändert hat sich bis auf die Autos und das Gedränge außerhalb der Mauer seit diesem Foto aus dem Juli 1967 nicht.
Altstadt heute
Ein Labyrinth von Gassen durchzieht das jüdische Viertel, das arabische Viertel, das christliche und armenische Viertel in der Jerusalemer Altstadt, umgeben von einer Mauer, die zwischen 1535 und 1538 unter Sultan Süleyman dem Prächtigen entstand. 1981 wurde die Altstadt Jerusalems, die etwa einem Quadratkilometer misst, zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Altstadt damals
Manche Dinge ändern sich nie: Auch 50 Jahre nach dieser Aufnahme aus dem Jahr 1967 laufen noch Jungen durch die Gassen und verkaufen frischgebackene Sesamkringel, von den Einheimischen "Bagel" genannt. Für umgerechnet 1 Euro.
Klagemauer heute
Die weltberühmte Klagemauer ist das größte Heiligtum der Juden. Hier wird - nach einer strengen Sicherheitskontrolle - nach Geschlechtern getrennt gebetet. Gebete oder Segenswünsche auf Zetteln werden in Mauerritzen gesteckt, oft auch von Menschen anderer Konfessionen. Praktisch: Das geht auch per Internet, die Wünsche werden dann in Jerusalem ausgedruckt und in die Klagemauer gesteckt.
Klagemauer damals
Das Foto vom 1. September 1967 zeigt Israelis an der Klagemauer, auch Westmauer genannt. Die Mauer ist zu dieser Zeit wieder frei zugänglich, nachdem sie zuvor 19 Jahre lang unter jordanischer Kontrolle stand.