Johannes Paul als Souvenir-Schlager in Polen
Der einstige Papst Johannes Paul II., Karol Józef Wojtyła, wurde auch schon vor seiner Heiligsprechung in seiner Heimat Polen hoch verehrt. Ein schwunghafter Devotionalien-Handel hält die Erinnerung an ihn wach.
Der Glaube an den Schutz des Heiligen
Keine religiöse Feier ohne Devotionalien. Besonders in Polen waren immer schon Fahnen, Rosenkränze und kleine Papstfiguren aus Plastik der Renner. "Solche Gegenstände, die Johannes Paul II. abbilden, erinnern uns an religiöse Werte. Die Menschen glauben, dass der Heilige sie schützen wird.“, sagt der Kulturforscher Zbigniew Nęcki aus Krakow.
Papst-Puzzle
Papst-Devotionalien sind für viele eine perfekte Geschenkidee. Besonders Eltern von Kommunionskindern greifen hier gerne zu. "Die Kinder sollen wissen, wer Johannes Paul II war. Die konnten ihn nicht kennenlernen wie wir", meint eine Mutter, die gerade ein Papst-Puzzle für ihren Sohn gekauft hat.
Sammlerglück
Briefmarken gehören zu den besonders beliebten Devotionalien. Schon zum dritten Mal gibt die polnische und die vatikanische Post eine Kollektion mit dem Abbild von Johannes Paul II. heraus. Die Papst-Briefmarken waren in Windeseile ausverkauft.
Große Anziehungskraft
Ohne einen Magneten für den Kühlschrank mit dem Konterfei von Johannes Paul II. geht kein Tourist nach Hause, der Kraukau besucht. "Die sind schön und günstig, Danach wird immer gefragt", sagt die Inhaberin eines Souvenirladens in der Krakauer Innenstadt.. “Der Papst ist ein Symbol der Stadt geworden.“
Der Papst aus Krakau
"Ich freue mich, dass der Papst heiliggesprochen wird", erklärt eine niederländische Touristin, die vor einem der vielen Souvenir-Läden steht. "Wenn ich an Krakau denke, denke ich immer an den Papst. Und für meine Mutter werde ich eine Erinnerung an den Heiligen Vater mitnehmen."
Rosenkränze für die innere Einkehr
Laut Kulturforscher Zbigniew Necki hat sich der Papst-Kult in Polen in den letzten Jahren verändert. "Die Leute setzen immer häufiger auf Meditation und geistiges Erleben. Sie zeigen den Glauben nicht mehr so offensiv wie früher.“, meint der Wissenenschaftler. Deshalb seien besonders Rosenkränze wieder begehrte Devotionalien geworden.
Bilder stärken den Glauben
In fast jeder polnischen Wohnung hängt ein Bild von Johannes Paul II. an der Wand. "Die Menschen brauchen visuelle Elemente, die dem Glauben etwas Greifbares verleihen", meint der polnische Priester Marek Ciesielski. Seiner Meinung nach hilft diese Volksfrömmigkeit, den Glauben an den Heiligen zu vertiefen.
Worte, die im Herzen bleiben
Mehr noch als Bilder und Papst-Figuren kaufen die Papst-Verehrer Bücher und Gebetbücher. Auf dem Markt findet man viele neue Ausgaben der Werke von Johannes Paul II. und Bücher über sein Leben. "Das ist das, was im Herzen bleibt", sagt eine 50-jährige Besucherin in einer Krakauer Buchhandlung. "Wenn der polnische Papst jetzt heilig wird, muss man seine Werke neu entdecken."