Goldene Rose für John Cleese
14. September 2016Cleese zeigte sich erfreut, aber auch erstaunt über den Preis. Auf die Reporterfrage, ob die Auszeichnung nicht etwas verfrüht komme, antwortete er: "Das habe ich mir auch gedacht!" Und setzte gleich hinterher: "Ich hoffe, ich lebe noch ein bisschen, also vielleicht bekomme ich ja irgendwann eine zweite Auszeichnung für das Lebenswerk."
Bisher habe er nicht viele Preise erhalten, so Cleese. "Komödien sind nicht so respektiert wie Dramen. Charlie Chaplin hat nie einen Oscar bekommen", sagte der zu Scherzen aufgelegte Schauspieler. Und auch wenn er "keine Ahnung" habe, was die Goldene Rose genau bedeute, nehme er den Preis gerne an, um ihn seiner "vierten und endgültigen" Ehefrau Jennifer Wade Berlin zeigen zu können: "Und es werden alle Ausgaben übernommen."
Cleese wurde in den 1970er Jahren mit der Komikertruppe Monty Python und Klassikern wie "Das Leben des Brian" weltweit berühmt, später drehte er Filme wie "Ein Fisch namens Wanda" und "Wilde Kreaturen". Außerdem übernahm er Rollen in den Harry-Potter- und James-Bond-Filmen. Vor der Preisverleihung posierte der Schauspieler für die Fotografen mit einer Krawatte mit Motiven aus den Winnie-Puuh-Filmen.
Elf Goldene Rosen
Nicht nur John Cleese konnte sich über eine Goldene Rose freuen, insgesamt wurde der Medienpreis in elf Kategorien, unter anderem Comedy und Entertainment, verliehen. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) vergab die Preise am Dienstagabend bei einer festlichen Gala am Pariser Platz. Ausgezeichnet wurden unter anderem die Produktion des Eurovision Song Contest 2016 (Sender SVT, Schweden) und die Game-Show "Pick Me! " von ITV aus Großbritannien. Die beiden nominierten deutschen Fernsehsendungen, der Sat.1-Krimi "Mordkommission Berlin 1" und die NDR-Reihe "Der Tatortreiniger", gingen leer aus.
Beworben hatten sich mehr als 400 Programme von 130 Sendern aus 33 Ländern. Der Medienpreis, früher als die "Goldene Rose von Montreux" bekannt, hat mehrfach den Veranstalter und den Standort gewechselt. Er wird seit 1961 verliehen und ging unter anderen an den Geiger Itzhak Perlman für seine Interpretation des Klezmerstücks "In the Fiddler’s House" und die deutsche Komödiantin Anke Engelke.
lk/suc (dpa/reuters)