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Jubiläumsderby und Abstiegssorgen

31. März 2017

Die Bundesliga in der entscheidenden Phase. Der 26. Spieltag ist Auftakt einer englischen Woche. Vor allem die Klubs in der unteren Tabellenhälfte müssen um Punkte kämpfen. Höhepunkt ist das Revierderby auf Schalke.

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Deutschland  Borussia Dortmund v RB Leipzig
Bild: Reuters/W. Rattay

FC Schalke 04 - Borussia Dortmund (Samstag 15:30 Uhr MESZ)

Dieser Knüller ist diesmal sogar ein Jubiläums-Derby: Zum 150. Mal treffen die beiden Reviergrößen aufeinander. Die Schalker machen sich bei ansteigender Form Hoffnung den großen Rivalen aus Dortmund zu schlagen. Die letzten beiden Partien in der Bundesliga haben die Königsblauen gewonnen und sind in der Tabelle auf Rang neun geklettert. Dortmund als Dritter wiederum benötigt die Punkte im Kampf um die Champions-League Plätze. Trumpf des BVB ist Pierre-Emerick Aubameyang. Der Gabuner hat schon 23 Treffer auf dem Konto, in vier der fünf Revierderbys traf er für Dortmund. "Für die ganze Stadt ist das ein Hammerspiel. Man wird überall darauf angesprochen", berichtete BVB-Keeper Roman Bürki. Ganz ähnlich hat das auch Schalke-Manager Christian Heidel erlebt, für den es das erste Heim-Derby sein wird. Er wünscht sich ein emotionales aber friedliches Aufeinandertreffen.

RB Leipzig - Darmstadt (Samstag 15:30 Uhr MESZ)

Deutschland | RB Leipzig Trainer  Ralf Hasenhüttl
Hasenhüttl: "Länderspielpause hat uns gut getan" Bild: Getty Images/Bongarts/S. Franklin

Raus aus dem Mini-Formtief - das ist die Devise in Leipzig. Nach zwei Niederlagen und dem Unentschieden gegen den FC Augsburg will RB-Trainer Ralf Hasenhüttl wieder in die Erfolgsspur, um dem Aufsteiger endgültig den Einzug in die Champions League zu sichern. "Wir haben viele Entwicklungsschritte gemacht. Der, der jetzt kommt, ist der schwerste", sagte Hasenhüttl, der auf Angreifer Timo Werner verzichten muss. Werner hatte sich bei seinem Debüt im DFB-Trikot am Oberschenkel verletzt. Coach Torsten Frings von Schlusslicht Darmstadt 98 plagen ganz andere Sorgen: Stammkeeper Michael Esser fehlt verletzt, genauso wie Defensivmann Peter Niemeyer. Jerome Gondorf ist wegen einer Gelbsperre nicht mit von der Partie. Außerdem will ein Großteil der Lilien-Fans das Auswärtsspiel beim von ihnen als "Retorten-Klub" geschmähten RB Leipzig boykottieren. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für Darmstadt, zumal die Lilien in dieser Saison noch kein einziges Auswärtsspiel gewinnen konnten.

FC Bayern München - FC Augsburg (Samstag 15:30 Uhr MESZ)

Dem souveränen Ligaprimus aus München wird gegen Augsburg der ebenso souveräne Rückhalt fehlen: Stammkeeper Manuel Neuer musste wegen einer Trainingsblessur am linken Fuß operiert werden und fällt für zwei Partien aus.

Die Münchener, die mit 13 Zählern Vorsprung auf Rang zwei die Tabelle anführen, werden es verschmerzen können. Ersatztorhüter Sven Ulreich, darf sich über sein erst zweites Bundesligaspiel im Bayern-Trikot freuen. Augsburgs Trainer Manuel Baum fordert von seiner Mannschaft vor allem Mut beim großen Nachbarn. "Wir gehen dieses Auswärtsspiel fast wie ein Pokalspiel an. Wir wollen kämpfen, beißen, ackern und eine Runde weiterkommen", erklärte Baum. Die gute Nachricht: bei den Augsburgern sind Stürmer Alfred Finnbogason und Mittelfeldspieler Daniel Baier wieder einsatzbereit.

Hamburger SV - 1. FC Köln (Samstag 15:30 Uhr MESZ)

Mit einem unangenehm schlanken Kader reist der 1. FC Köln nach Hamburg. Nur 15 Spieler stehen Trainer Peter Stöger zur Verfügung. Am schmerzlichsten wird Yuya Osako vermisst. Der zuletzt starke Japaner hat sich bei einem Länderspieleinsatz am Knie verletzt. Nun ruht noch mehr Verantwortung auf Torjäger Antony Modeste, der zuletzt gegen Hertha BSC glänzte. An Motivation wird es den Kölnern nicht mangeln. Nach dem Aus gegen den HSV im DFB-Pokal im Februar haben sie noch eine Rechnung offen. Mit diesem Erfolg im Hinterkopf gibt sich Hamburgs Trainer Markus Gisdol vor dem erneuten Duell betont vorsichtig: "Du brauchst einen sehr guten Tag, den hatten wir im Pokal. Köln ist eine Top-Mannschaft, sie stehen zurecht da oben." Für Gisdol geht es dagegen darum möglichst schnell "da unten" rauszukommen. Noch steht der HSV auf Relegationsplatz 16, doch die Tendenz zeigte zuletzt deutlich nach oben. Nach der indiskutablen 0:8-Klatsche in München holten die Hamburger sieben Punkte aus drei Partien. Bis auf Angreifer Aaron Hunt kann Gisdol personell aus dem Vollen schöpfen.

Deutschland Fußball Bundesliga 1. FC Köln vs. Hertha Berlin
Er hat den Durchblick vor dem Tor: Kölns Modeste hat schon 22 Saisontreffer erzieltBild: AFP/Getty Images

SC Freiburg - Werder Bremen (Samstag 15:30 Uhr MESZ)

Nur zwei Zähler fehlen dem SC Freiburg zum Sprung ins internationale Geschäft. Vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen ist das dennoch nur ein Randthema. Wichtiger: der vorzeitige Klassenerhalt. "Ich rechne nicht ständig hoch und will auch nicht den Teufel an die Wand malen", sagte SC-Trainer Christian Streich. Er erwarte "ein ganz schweres und hochinteressantes Spiel, bei dem wir das Publikum voll hinter uns brauchen". Werder Bremen kann in Freiburg seine Serie ausbauen. Das Team von Coach Alexander Nouri ist seit fünf Spielen ungeschlagen und hat sich aus dem Tabellenkeller bis auf Rang 13 vorgearbeitet. Allerdings geht es unglaublich eng zu: Der Vorsprung auf den HSV auf dem Relegationsplatz beträgt nur zwei Zähler. Serge Gnabry wird den Bremern in Freiburg verletzt fehlen. "Wir hatten gehofft, dass er uns nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung steht. Wir möchten aber kein Risiko eingehen", sagte Nouri.

Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach (Samstag 18:30 Uhr MESZ)

Mahmoud Dahoud (l.) jubelt über einen Treffer mit Mönchengladbachs Christoph Kramer (r.) (Foto: picture alliance/dpa/J. Güttler)
Mahmoud Dahoud (l.) jubelt demnächst in Schwarz-GelbBild: picture alliance/dpa/J. Güttler

Fünf der letzten sechs Bundesligapartien verlor Eintracht Frankfurt und ist folgerichtig aus den internationalen Rängen abgerutscht. Dennoch fehlt nur ein Pünktchen und so schielen die Frankfurter natürlich nach oben. Die Verletzung von Defensivspieler Makoto Hasebe macht eine Neuordnung der Abwehr nötig. Noch hat Eintracht-Coach Niko Kovac seine Pläne nicht offenbart: Von einer Dreier- bis zur Fünferkette wäre alles denkbar. Borussia Mönchengladbach dürfte das bittere Aus in der Europa League inzwischen verdaut haben und jetzt alles daran setzen in der Liga so weit nach oben zu kommen, dass es in der kommenden Saison wieder international zugeht. Lars Stindl kann dabei helfen, er ist wieder fit. Verdauen müssen die Gladbacher allerdings die Nachricht, das Mahmoud Dahoud den Verein nach der Saison in Richtung Dortmund verlässt. 

FC Ingolstadt - FSV Mainz 05 (Sonntag 15:30 Uhr MESZ)

Mit dem Heimspiel gegen Mainz beginnt für die Ingolstädter quasi die (englische) Woche der letzten Hoffnung. Gelingen dem Tabellenvorletzten nicht mindestens zwei Siege in drei Spielen ist der Abstieg wohl besiegelt. Trainer Maik Walpurgis gibt sich kämpferisch: "Man sollte uns nicht abschreiben", sagte der Coach, dessen Vertrag Anfang der Woche als Vertrauensbeweis bis 2018 auch für die zweite Liga festgeschrieben wurde. Dennoch ist eine Trendwende nötig. Die Schanzer holten zu Hause erst neun Punkte. Das ist der Negativrekord in der Liga. Auch der FSV Mainz 05 steht unter Druck. Nach nur acht Punkten in neun Spielen steht das Team von Trainer Martin Schmidt punktgleich mit vier Teams in der unteren Tabellenhälfte. Bei einer Niederlage droht der Absturz auf den Relegationsplatz.

Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg (Sonntag 17:30 Uhr MESZ)

Leverkusens Trainer Tayfun Korkut
Nach oben: Korkuts Zielvorgabe in LeverkusenBild: Picture-Alliance/dpa/M. Becker

Eine hochinteressante Partie schließt den Spieltag ab: Leverkusen empfängt Wolfsburg zu einem Duell der taumelnden Liga-Riesen. Seit vier Spielen sind die Hausherren ohne Sieg und liegen auf Rang elf, weitab von ihren Ansprüchen. Daran hat auch die Entlassung von Coach Roger Schmidt nichts geändert. Nachfolger Tayfun Korkut stabilisierte zwar die Abwehr. Unter seiner Ägide gelang Leverkusen aber auch erst ein Treffer. Mittelfeldspieler Julian Brandt gibt sich trotz der Krise selbstbewusst: "Die letzten Jahre haben gezeigt, dass man auch relativ schnell wieder nach oben kommen kann", sagte er der Sportzeitung "kicker". In allen 28 Duellen mit den Wölfen erzielten die Leverkusener mindestens ein Tor. Wolfsburg konnte bisher nur eine einzige Partie in Leverkusen gewinnen.

jk/ck (sid, dpa)