Juncker vertraut Trumps Strafzoll-Zusage
18. Februar 2019"Trump hat mir sein Wort gegeben, dass es vorerst keine Autozölle gibt", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Ausgaben vom Dienstag). "Ich halte diese Zusage für belastbar", betonte Juncker mit Blick auf sein Treffen mit Donald Trump Ende Juli im Weißen Haus.
Falls der US-Präsident dennoch Autozölle verhängen sollte, werde die Europäische Union umgehend reagieren: "Sollte er sein Wort brechen, werden wir uns an unsere Zusage, mehr US-Soja und Flüssiggas zu kaufen, auch nicht mehr gebunden fühlen", so der EU-Kommissionschef weiter. Schon zuvor hatte ein Sprecher Junckers in Brüssel angekündigt, dass die Kommission in diesem Fall "schnell und angemessen reagieren" werde.
Prüfbericht beunruhigt Europäer
Laut Informationen der Nachrichtenagentur AFP stuft das US-Handelsministerium in einem vertraulichen Prüfbericht die Importe europäischer Fahrzeuge als eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten ein. Damit ist die Grundlage für die mögliche Verhängung von Strafzöllen auf Autos gelegt, die vor allem Deutschland treffen würden. Darüber entscheiden muss Trump nun in den kommenden 90 Tagen.
US-Industrie bangt um Investitionen
Auch die US-Autoindustrie warnte vor Zöllen auf Auto- und Fahrzeugkomponenten. Die angedachten Maßnahmen könnten "Arbeitsplätze gefährden, die Verbraucher treffen und zu einem Rückgang bei US-Investitionen führen, der uns um Jahrzehnte zurückwerfen könnte", erklärte die "Motor and Equipment Manufacturers Association". Der Chef des Branchenverbandes "American Automotive Policy Council", Matt Blunt, kritisierte die Überlegungen der Trump-Regierung ebenfalls. Er verwies insbesondere auf die zu erwarteten Vergeltungszölle der Europäer.
wa/cw (afp, rtr)