Schokoladenmuseum feiert 25. Geburtstag
30. Oktober 2018Das Schokoladenmuseum kann auf mehr als 14 Millionen Besucher seit seiner Gründung zurückblicken. Der Kölner Fabrikant Hans Imhoff hatte sich mit dem Spezialmuseum ein Denkmal gesetzt und dafür eine attraktive Lage gefunden. Vom Rhein umspült liegt das Haus, das in seiner Form an ein Schiff erinnert, auf einem Molenkopf.
Von der Kakaobohne zur Praline
Vor 25 Jahren, am 31. Oktober 1993, startete das Museum als Imhoff Stollwerck-Museum. Heute wird es von der Schokoladenmuseum Köln GmbH betrieben. Der Geburtstag wird vom 1. bis zum 4. November gefeiert. Das Museum lockt mit Aktionen inklusive Kostproben von Schokoladenmeistern und Meisterpatissiers aus der Schweiz und aus Köln. Zu den Gästen gehört unter anderen die Schokoladen-Künstlerin Versa Dogic, die Gemälde ausschließlich mit Schokolade erstellt.Besucher des Museums, das aktuell mit der Firma Lindt kooperiert, lernen die rund 5000 Jahre alte Geschichte von Kakao und Schokolade kennen und erfahren Wissenswertes zu Verbreitung, Anbau, Ernte und Transport der Kakaobohnen. In einem speziell klimatisierten Dschungelbereich mit verschiedenen Kakaobäumen können Besucher bei einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent Regenwald-Atmosphäre spüren.
Im verglasten Ausstellungsbereich sprudeln 200 Kilogramm heller oder dunkler Schokomasse aus dem drei Meter hohen, mit 40 goldenen Kakaofrüchten verzierten Schokoladenbrunnen. Die Köstlichkeit fließt in einen Schokoladensee von knapp zwei Metern Durchmesser und wird in Waffelbechern zur Verkostung gereicht.
Schokolade als Ware
Historische Schokolade-Automaten, Kakaotassen, Werbeplakate, Emaille-Schilder und Sammelalben erzählen aus der langen Geschichte des von Hans Imhoff (1922- 2007) geleiteten Schokounternehmens Stollwerck, das 1839 in Köln mit der Produktion von Hustenbonbons begann und inzwischen zu einem belgischen Unternehmen gehört. Ein alter Laden im Museum führt zurück an die Anfänge der "Süßware" Schokolade, die zunächst vor allem als Trinkschokolade für Begeisterung sorgte und erst später in Tafelform populär wurde.
Eine Hauptattraktion des Museums ist die hinter Glas zu sehende Produktionsstraße von Tafelschokolade, Trüffeln, Pralinen und Hohlfiguren. Höhepunkte der Fertigung waren oftmals Gebilde mit religiösem Hintergrund. So gab es 2003 den Kölner Dom in weiß oder dunkel. 2011 wurden 31 Skulpturen des weltberühmten katholischen Gotteshauses in Hohlformen gegossen, die sonst hoch über der Stadt die Türme und Mauern der Kathedrale zieren. Den berühmten Dreikönigsschrein gab es im Jahr 2015 aus Schokolade in Erinnerung an die Ankunft der Reliquien der Heiligen Drei Könige in Köln vor 850 Jahren im Maßstab eins zu eins. Und im vergangenen Jahr konnten die Besucher in der Adventszeit die Kölner Stadtkrippe bewundern, die von Schoko-Fachleuten als bis zu 160 Zentimeter hohe und 53 Kilogramm schwere Krippenfiguren gegossen wurden.
Andreas Rehnolt (epd)