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Politik

KI: Deutschland soll an die Spitze

18. Juli 2018

Noch sind die USA und China weit vorne: Die Bundesregierung will nun Deutschland zum weltweit führenden Standort für Künstliche Intelligenz machen. Eine entsprechende Strategie wurde vom Bundeskabinett verabschiedet.

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Cebit 2018
Bild: DW/A. Becker

Die Bundesregierung will bei der Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz (KI) massiv aufholen und Deutschland den Weg zur Weltspitze ebnen. In einem am Mittwoch vom Kabinett verabschiedeten Eckpunktepapier für eine Strategie für Künstliche Intelligenz heißt es, Deutschland solle "zum weltweit führenden Standort für KI werden". Dazu will die Bundesregierung die Forschung zu Künstlicher Intelligenz ausbauen und weitere Kompetenzzentren fördern. So sollen neue KI-Lehrstühle gefördert und die Arbeitsbedingungen für Forscher - auch aus dem Ausland - attraktiver werden.

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Der Wissensaustausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft soll dem Eckpunktepapier zufolge gestärkt, Unternehmensgründungen sollen vereinfacht werden. Deutschland will auch international kooperieren: So soll mit Frankreich ein deutsch-französisches Forschungs- und Innovationsnetzwerk aufgebaut und auch mit anderen EU-Staaten zusammengearbeitet werden. Union und SPD hatten bereits in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, Deutschland zu einem weltweit führenden Standort bei der Erforschung von Künstlicher Intelligenz zu machen. Bei der Technologie sind die USA und China laut Experten derzeit weit vorne. 

"Schlüsselfrage für Deutschland und Europa"

In den Eckpunkten der Regierung heißt es, Künstliche Intelligenz entwickele sich zunehmend zu einem der wichtigsten Treiber für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Es sei zugleich eine große Herausforderung, Künstliche Intelligenz so zu gestalten, dass sie dem Wohl der Bürger diene. Beispiele für den Einsatz Künstlicher Intelligenz sind autonom fahrende Autos, Sprachassistenten und lernfähige Maschinen - aber auch Kaufvorschläge im Online-Shop, die Kalkulation von Kredit-Ausfallrisiken oder die Analyse von Röntgenbildern.

Künstliche Intelligenz ist ein Sammelbegriff für Computersysteme, die in der Lage sind, Probleme eigenständig - also "intelligent" - zu erfassen und zu lösen. "Künstliche Intelligenz zu entwickeln und zu beherrschen - sei es beim autonomen Fahren, in der Krebsdiagnostik oder bei den Produktionsprozessen der Zukunft - ist eine Schlüsselfrage für Deutschland und Europa", erklärte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).

Wissenschaft Roboter und Umwelt
Künstliche Intelligenz spielt in immer mehr Bereichen eine Rolle - wie hier bei einer Ladestation für ein Elektrofahrzeug Bild: picture-alliance/dpa/P. Endig

Künstliche Intelligenz sei eine "Basis-Innovation, die unsere Wirtschaft und unser Leben insgesamt verändern und verbessern wird", führte Altmaier aus. "Deshalb wollen wir, dass Anwendungen von Künstlicher Intelligenz auch nicht irgendwo auf der Welt entwickelt und umgesetzt werden, sondern hier bei uns in Deutschland und Europa."

KI: Freund oder Feind?

Die Eckpunkte wurden von den Ministerien für Wirtschaft, Forschung und Arbeit vorgelegt. In den kommenden Monaten soll die Strategie Künstliche Intelligenz ausgearbeitet und bei einem Digitalgipfel am 3. und 4. Dezember vorgestellt werden. Mit Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz soll sich eine Enquete-Kommission des Bundestags befassen. Dort soll unter anderem die Frage diskutiert werden, was passiert, wenn Maschinen immer mehr Entscheidungen treffen und was mit den Daten geschieht.

sth/djo (afp, dpa)