Kabul: Zahl der Toten gestiegen
29. Juli 2019Die Zahl der Todesopfer ist nach dem Angriff auf das Büro des Vizepräsidentschaftskandidaten Amrullah Saleh in Kabul drastisch angestiegen. Mindestens 20 Menschen seien getötet und weitere 50 verletzt worden, teilte das Innenministerium mit. Unter den Getöteten seien vier Polizisten und vier Angreifer. Am Vorabend hatte das Gesundheitsministerium noch von zwei Toten gesprochen.
Ein Selbstmordattentäter hatte am Sonntag, dem ersten Tag des Präsidentschaftswahlkampfes in Afghanistan, erst eine Autobombe in der Nähe des Büros der Partei "Green Trend" von Saleh gezündet. Daraufhin waren drei Angreifer in das fünfstöckige Gebäude eingedrungen. Erst nach mehr als sechs Stunden erklärten die Sicherheitskräfte den Angriff für beendet. Bislang hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt.
Rund 150 Menschen seien aus dem Gebäude gerettet worden, darunter Saleh, hieß es in der Erklärung weiter. Bilder zeigten den Politiker mit leichten Blutspuren am Oberarm. Saleh ist der Kandidat von Präsident Aschraf Ghani für das Amt des Vizepräsidenten. Er ist ein entschiedener Gegner der Taliban und anderer islamistischer Gruppen. Die Wahl soll am 28. September stattfinden.
Es war der 15. größere Anschlag in Kabul in diesem Jahr. Dabei sind insgesamt fast 100 Menschen getötet und fast 600 Menschen verletzt worden. Diese Anschläge reklamierten teils die radikalislamischen Taliban für sich, teils die Extremisten der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).
bri/as ( dpa, rtr, afp)