Kakaoanbau und Waldschutz in Ghana
10. Februar 2022Nach der Elfenbeinküste ist Ghana weltweit der zweitgrößte Exporteur von Kakao. Angebaut werden die Kakaobohnen zumeist von Kleinbauern. Überalterte Plantagen, Viruserkrankungen der Kakaobäume und die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel machen den Farmern das Leben schwer. Und das ist ohnehin schon nicht leicht: Die Kleinbauern erzielen durchschnittlich nur einen Verdienst von etwa zwei US-Dollar pro Tag. Viele junge Leute wandern ab.
Im Westen Ghanas, im Bia District versucht die niederländische Entwicklungsorganisation SNV seit gut fünf Jahren das Blatt zu wenden. Sie hilft Kakaobauern, ihre Farmen zu sanieren, führte eine digitale App zum Waldmonitoring ein, um illegale Abholzungen zu verhindern und schult die Bauern in ökologischen und effektiven Anbaumethoden.
Höhere Kakao-Erträge - bessere Zukunft
Kleinbauern wie Orlando Osmanu, die seit 2016 bei dem Programm mitmachen, können inzwischen gut vom Kakaoanbau leben. Osmanus Sohn, der 33-jährige Adama Fuseni, hat seinen Beruf als Lehrer an den Nagel gehängt und baut seine eigene Kakaoplantage auf. Global Ideas hat die Region nun zum dritten Mal besucht und im Dorf Nsowakron gibt es inzwischen eine ganz Reihe junger Kakaobauern. Ist die Trendwende gelungen?
Projektziel: Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Waldressourcen im Hochwald von Ghana. Dabei soll vor allem eine bessere Balance zwischen dem zunehmenden Kakaoanbau und dem Schutz der Wälder entstehen. Unter anderem entwickeln die Gemeinden gemeinsam mit Kakaounternehmen, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie lokalen Behörden dazu entwaldungsfreie Lieferketten.
Projektpartner: Die niederländische Entwicklungsorganisation Netherlands Development Organisation (SNV) führt das Projekt vor Ort unter anderem mit dem Kakao-Forschungsinstitut Cocoa Research Institute of Ghana sowie der Waldkommissiondes Landwirtschaftsministeriums Ghanas und anderen Partnern gemeinsam um. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt.
Projektlaufzeit: Januar 2016 bis Dezember 2021.
Budget: Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit rund 2.200.000 Euro.
Ein Film von Gerlind Vollmer und Richard Ocloo.