Kaltes Bad fürs Glück
Alle zwölf Jahre versammeln sich Hindus aus der ganzen Welt nahe der nordindischen Stadt Allahabad, um an der Kumbh Mela, dem Fest des Kruges, teilzunehmen. Das 55-tägige Festival findet an einer ganz bestimmten Stelle statt, dort, wo der Ganges mit dem Yamuna und dem nur in der Mythologie existierenden Strom Saraswati zusammenfließt.
Nach der hinduistischen Glaubenslehre reinigt ein kurzes Bad an dieser Stelle und bei einer bestimmten Konstellation der Gestirne von allen Sünden. Zugleich erlöst es den gläubigen Hindu von dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt. Angeführt werden die badenden Menschenmassen von tausenden geheiligten Männern.
Massenpanik überschattet Fest
Überschattet wurde das Fest von einer Massenpanik bei der mindestens zehn Pilger totgetrampelt wurden. Nach den Worten von Eisenbahnminister Pawan Bansal brach die Panik aus, als ein Teil eines überfüllten Fußgängerübergangs auf dem Gelände des Bahnhofs Allahabad zusammenstürzte. Medienberichten zufolge waren zum Zeitpunkt des Unglücks Zehntausende Menschen auf dem Bahnhofsgelände, es herrschte so großes Gedränge wegen des Festivals.
Weil immer mehr Hindus aus der wachsenden indischen Mittelklasse sich die Pilger-Reise leisten, kommen von Mal zu Mal mehr Menschen zur Kumbh Mela. Vor zwölf Jahren waren es etwa 40 Millionen. In diesem Jahr erwarten die Organisatoren für die gesamte Dauer des Festivals etwa 100 Millionen Besucher. Um mit dem Massenansturm fertig zu werden, hat die Stadtverwaltung 35.000 Toiletten installiert, 155 Kilometer an provisorischen Straßen an den Flussufern gebaut und 550 Kilometer an Wasserleitungen verlegt.
nem/pg/uh (afp, dpa, epd, apd)