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Neue Gewalt in Hongkong

18. Oktober 2014

In Hongkong hat es erneut schwere Zusammenstöße zwischen Polizei und Pro-Demokratie-Aktivisten gegeben. Die Sicherheitsbehörden nahmen 26 Demonstranten fest. 15 Beamte wurden verletzt.

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Proteste in Hongkong (Foto: Reuters/C. Barria)
Bild: Reuters/C. Barria

Die Demonstranten eroberten ein Protestlager im Geschäftsviertel Mong Kok auf der albinsel Kowloon zurück, das Polizisten erst am Freitag, mit Bolzenschneidern und Sägen ausgerüstet, aufgelöst hatten. Die Aktivisten errichteten neue Barrikaden. An der Aktion, bei der es zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten kam, nahmen nach Angaben der Polizei rund 9000 Menschen teil.

Inzwischen hätten die meisten der Demonstranten die Gegend wieder verlassen, berichteten lokale Medien. Nach Angaben der Hongkonger Polizei sind 26 Menschen festgenommen worden. 15 Beamte seien verletzt worden, hieß es.

Hongkongs Führung will verhandeln

Trotz der Auseinandersetzung will Hongkongs Führung am Dienstag den Dialog mit der Studentenbewegung wieder aufnehmen. Es sei geplant, dass die Gespräche am Dienstagnachmittag stattfinden, sagte Hongkongs Vize-Verwaltungschefin Carrie Lam vor Journalisten. Bei den Gesprächen werde es um die Reform der Verfassung der chinesischen Sonderverwaltungszone gehen. Verwaltungschef Leung Chun Ying hatte am Donnerstag unter dem Druck der Proteste angekündigt, dass er den vergangene Woche abgebrochenen Dialog mit den Studenten wieder aufnehmen werde. Gleichzeitig machte Leung jedoch deutlich, dass er weder, wie von den Demonstranten gefordert, zurücktreten noch auf die anderen Kernforderungen der Bewegung eingehen werde.

Studenten skeptisch

Der Studentenverband HKFS äußerte sich zunächst nicht zu der Ankündigung. Er hatte am Freitag nach der Räumung des Protestlagers in Mong Kok gewarnt, damit würden die "Grundlagen der Gespräche" gefährdet.

Die Demonstranten fordern bei ihren Protesten seit Wochen mehr Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungsregion. Peking will in der ehemaligen britischen Kronkolonie zwar 2017 erstmals direkte Wahlen zulassen, verweigert aber eine freie Nominierung der Kandidaten. Die Polizei ging nicht gegen die verbliebenen Protestlager in Admiralty und Causeway Bay auf der Insel Hongkong vor, in denen die meisten Demonstranten ausharren.

pg/uh (dpa, afp)