Kar- und Osterbräuche rund um den Globus
Osterhase und Ostereier gelten als Symbol fürs Osterfest. Deutlich vielfältiger sind die Bräuche zur Karwoche. Sehen Sie selbst!
Sind die dick, Mann!
Bemalte Eier sind zu Ostern gang und gäbe. Seltenheitswert besitzen hingegen diese zwei Meter hohen Exemplare aus der kroatischen Region Koprivnica. Sie sind Teil eines vor zehn Jahren gestarteten Kunstprojekts. Die kunstvoll gestalteten Eier sind vielerorts in Kroatien zu sehen, werden aber auch als Symbol der Freundschaft verschenkt. Hier zum Beispiel an die Bürger der polnischen Stadt Krakau.
Von Dämonen und Menschen
Doch bevor das Auferstehungsfest Ostern gefeiert werden kann, gedenken Christen in aller Welt an das Leiden und den Kreuzestod Jesu Christi. Hier in El Salvador beginnt die Karwoche mit dem Auftritt von "Talciguines" - sogenannten Dämonen, die Passanten mit einer Peitsche schlagen.
Jesus besiegt die Dämonen
Doch der Schrecken der Talciguines währt nicht lange. Jesus besiegt die Dämonen und steigt am Ende der Zeremonie über deren Körper, um in die Kirche zu gelangen. Das Spektakel soll an den 40-tägigen Aufenthalt Jesu in der Wüste erinnern, wo er vom Teufel vergeblich in Versuchung geführt wurde.
Fußwaschung zum Gründonnerstag
Am Abend vor seinem Tod am Kreuz wusch Jesus seinen Jüngern die Füße. Er wollte ihnen damit zeigen, dass wir alle auch zum Dienen bereit sein müssen. Zum Gedenken an diese Handlung waschen hochrangige Kirchenvertreter an jedem Gründonnerstag anderen Priestern die Füße - so wie hier der Patriarch der griechisch-orthodoxen Kirche von Jerusalem, Theophilos III.
Auch der Papst
Papst Franziskus geht deutlich weiter. Auf seine Bitte wurde ein Dekret erlassen, dem zufolge künftig die Fußwaschung an allen Gläubigen vollzogen werden kann. Hier wäscht er am Gründonnerstag 2018 einem Häftling des Regina-Coeli-Gefängnisses in Rom die Füße.
Prachtvolle Karwoche
In Spanien wird die Karwoche spektakulär und prachtvoll begangen - vor allem in der südlichen Region Andalusien. Hier bereiten sich junge Männer in einer Kirche der Stadt Ronda darauf vor, einen zentnerschweren Marienaltar durch die Stadt zu tragen. "Semana Santa" - "heilige Woche" heißt die Karwoche auf spanisch.
Büßer unterwegs
Neben den Heiligenfiguren prägen die "Penitentes", zu deutsch: die Büßer, das Bild der Prozessionen. Sie laufen oft barfuß und sind mit langen Gewändern und einer spitzen Kapuze bekleidet. Die traditionellen Kar-Prozessionen sind mittlerweile wahre Touristenattraktionen. Die Hotelpreise sind dann oft höher als in der Hauptsaison.
Passionsspiele
An vielen Orten erinnern Straßentheater-Aufführungen an die Gefangennahme und Folter Jesu an Karfreitag. In der maltesischen Stadt Rabat spielen Schauspieler die Geißelung Christi im Palast von Pontius Pilatus nach.
Blutiges Spektakel
Auf den Philippinen peitschen sich einige Christen selbst, um so ganz bewusst in die Nachfolge Christi zu treten. Nach der Flagellation legen sie sich mit ausgebreiteten Armen auf den Boden. Wie die spanischen "Penitentes" tragen auch sie Masken, um zu zeigen, dass der Bußakt in der Anonymität geschieht.
Schön bunt
Nach dem Tod kommt im christlichen Glauben die Auferstehung - und nach der Karwoche Ostern. Eier symbolisieren die Auferstehung und das Leben. Gefallen uns die besonders bunten Eier dann deshalb, weil wir alle von einem schönen Leben träumen - egal an welchem Ort wir leben?