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Kein "Charlie" im Karneval

29. Januar 2015

Das Festkomitee des Kölner Karnevals hat den Wagen, der sich mit dem Anschlag auf das französische Satiremagazin beschäftigt, aus dem Rosenmontagszug zurückgezogen.

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Pressebild Kölner Karneval EINSCHRÄNKUNG
Dieser Wagen wollte nicht provozieren sondern ein Zeichen für Meinungsfreiheit setzenBild: Festkomitee Kölner Karneval

Erst vor einer Woche wurde ein Wettbewerb ausgerufen, an dem sich kreative Zeichner mit einem Entwurf für einen Persiflage-Wagen beteiligen sollten. Auf Facebook wurde abgestimmt; die Zeichnung mit dem Mann, der einen Buntstift in das Gewehr eines Attentäters bohrt, hatte mit großer Zustimmung gewonnen.

Dieser Entwurf, so Zugleiter Christoph Kuckelkorn in der vergangenen Woche, zeige vorbildlich, dass satirische Motive auch möglich seien, ohne Menschen, Gefühle oder Religionen zu verletzen.

Zweifel an der Sicherheit

Bald nach der Veröffentlichung des Entwurfs wurden Fragen bezüglich der Sicherheit im Rosenmontagszug laut. Das Kölner Festkomitee hatte sich daraufhin mit der Polizei beraten, die allerdings keine konkreten Hinweise auf ein Sicherheitsrisiko gefunden hatte. Dennoch wurde der Wagen nun zurückgezogen, obwohl man, so heißt es in einer Pressemitteilung des Komitees, immer noch hinter der Aussage stehe. Aber: "Wir möchten, dass alle Besucher, Bürger und Teilnehmer des Kölner Rosenmontagzuges befreit und ohne Sorgen einen fröhlichen Karneval erleben."

Die Polizei hatte bereits ein Sicherheitskonzept erarbeitet, etwa den geplanten "Charlie Hebdo"-Wagen von getarnten Spezialkräften begleiten zu lassen. Doch sowohl Karnevalisten als auch besorgte Bürger äußerten die Befürchtung, im Umfeld des Wagens Ziel eines möglichen Anschlags werden zu können. "Diese Sorgen nehmen wir sehr ernst", so das Kölner Festkomitee.

sw/am (kna/koelnerkarneval.de)