Kein Drehen am Ölpreis
15. Juni 2012Trotz eines massiven Einbruchs des Ölpreises in den vergangenen Wochen will die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) die Fördermenge bei 30 Millionen Barrel pro Tag belassen. Die Mitgliedsstaaten begründeten ihren Schritt bei einem Treffen in Wien mit der derzeitigen Schwäche der Weltwirtschaft und der Krise in der Eurozone.
Irans Kürzungs-Appelle verhallen
Angesichts des Preiseinbruches um rund ein Viertel innerhalb weniger Wochen hatte sich der Iran für eine Kürzung der Förderquoten ausgesprochen, um die Preise zu stabilisieren. Das größte Mitgliedsland der Organisation, Saudi-Arabien, hatte sich hingegen sogar für eine Erhöhung der Fördermenge stark gemacht.
Die Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder fördern etwa 40 Prozent des Weltbedarfs. Der Ölpreis für die Sorte Brent lag im März bei 128 Dollar. Aktuell pendelt er um die Marke von 97 Dollar je Fass. Angesichts dieses Preisrutsches war eine Reduzierung der OPEC-Fördermengen erwartet worden, denn durch eine Verknappung des Angebots wäre ein neuerlicher Preisanstieg wahrscheinlich geworden.
Das Festhalten an den bestehenden Fördermengen kommt insofern überraschend. Die nächste turnusmäßige Konferenz der OPEC ist für Anfang Dezember angesetzt.
haz/gri (dapd, rtr, dpa)