Kein Durchbruch bei Atomgesprächen
10. November 2014Nach den insgesamt zehnstündigen Beratungen in Maskat, der Hauptstadt des Golfstaats Oman, äußerten sich US-Außenminister John Kerry und sein iranischer Amtskollege Mohammed Dschawad Sarif nur knapp zum Inhalt der Gespräche. Kerry betonte lediglich, dass beide Seiten "hart arbeiten". Sarif antwortete auf die Frage, ob sie Fortschritte erzielt hätten, mit der Bemerkung: "Letztendlich werden wir das." (Das Artikelbild zeigt die beiden Außenminister mit der EU-Vertreterin Ashton).
Das umstrittene Atomprogramm des Iran steht seit Jahren im Fokus der internationalen Politik. Die Islamische Republik steht in Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms nach Atomwaffen zu streben. Die USA und die EU haben deshalb Sanktionen verhängt, die Anfang dieses Jahres etwas gelockert wurden. Nach Angaben Teherans dient das Atomprogramm ausschließlich zivilen Zwecken.
Streit um Urananreicherung
Hauptstreitpunkt der Gespräche in Maskat war die vom Westen verlangte Begrenzung der Uranreicherung im Iran. Das US-Außenministerium sprach von "harten, direkten und ernsten" Verhandlungen. Es bleibe noch genügend Zeit, um die Differenzen vor Ablauf der Frist am 24. November zu überwinden. An den Verhandlungen nahm auch die ehemalige EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton teil. Sie war zwar Anfang November als Chefdiplomatin der EU abgelöst worden, wird die Gespräche mit dem Iran aber weiter begleiten.
An diesem Dienstag gehen die Verhandlungen in Maskat weiter, wenn sich Irans Außenminister mit den Vertretern der sogenannten 5+1-Gruppe - der fünf UN-Vetomächte sowie Deutschlands - trifft. Ziel ist, bis zum 24. November eine Lösung in dem seit zwölf Jahren andauernden Konflikt zu finden. Das angestrebte Abkommen solle dem Iran die friedliche Nutzung der Atomtechnologie ermöglichen, zugleich aber verhindern, dass das Land Atomwaffen entwickelt. Im Gegenzug will der Westen die Sanktionen aufheben, die Irans Wirtschaft hart treffen. Am 18. November wollen sich alle Beteiligten zur finalen Verhandlungsrunde in Wien treffen.
wl/mak (dpa,afp,rtr)