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Kein Gold-Hattrick für Hockey-Männer

16. August 2016

Der Traum vom dritten Gold in Folge endet für die deutschen Hockeyherren schmerzhaft. Nach einer bitteren Niederlage gegen Argentinien müssen Moritz Fürste und Co. nun wieder Moral aufbauen.

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Olympia Rio 2016 Hockey Halbfinale-Männer Deutschland-Argentinien (Foto: picture-alliance/dpa/F. Ismail)
Bild: picture-alliance/dpa/F. Ismail

Der Schock und die Enttäuschung saßen tief. Minutenlang kauerte Moritz Fürste nach Spielende alleine im Tor der deutschen Mannschaft. Er zog das Trikot über den Kopf, und als er wieder hervorlugte, ging sein Blick ins Leere. Als erster kam Carlos Retegui, der Trainer der jubelnden argentinischen Mannschaft, vorbei und versuchte, den Kapitän der deutschen Hockey-Männer zu trösten. Wenig später war auch Bundestrainer Valentin Altenburg bei Fürste, doch der war einfach nur fassungslos.

Denn der große Traum Fürstes und der anderen deutschen Hockeyspieler war gerade krachend geplatzt. Wie immer seit 2004 in Athen, wollte die deutsche Mannschaft wieder das olympische Finale erreichen und möglichst wieder Olympiasieger werden. Doch der geplante goldene Hattrick endete für Deutschland mit einem Debakel. Chancenlos gingen die Deutschen mit 2:5 (0:3) gegen Argentinien unter. Nach 47 Minuten hatte es 0:5 gestanden. Es war die höchste Niederlage bei Olympia seit 32 Jahren.

Argentiniens Strafecken geben den Ausschlag

"Am Ende des Tages haben wir nicht unsere Leistung gebracht. Jeder muss sich an die eigenen Nase fassen und sich fragen, ob er hier 100 Prozent gebracht hat", sagte der deprimierte Fürste und ergänzte: "Viele müssen die Frage mit nein beantworten - ich auch." Fürste versuchte aber auch das Positive zu sehen: "Die Enttäuschung ist riesig, aber wir können immer noch eine Medaille gewinnen - auch, wenn es nur Bronze ist." Der Bundestrainer bemängelte die schlechte Chancenverwertung: "Wir haben aus vielen Chancen zu wenig Tore gemacht, Argentinien hat aus wenig viel gemacht", sagte Altenburg.

Olympia Rio 2016 Hockey Halbfinale-Männer Deutschland-Argentinien (Foto: picture-alliance/AP Photo/D. Lopez-Mills)
Enttäuschung bei Moritz Fürste - die Argentinier haben dagegen gut LachenBild: picture-alliance/AP Photo/D. Lopez-Mills

Besonders bei den Strafecken waren die Südamerikaner fast unbezwingbar. Torhüter Nicolas Jacobi verzweifelte an den Schüssen des Spezialisten Gonzalo Peillat, der in der ersten Halbzeit alle drei Versuche versenkte (9., 12., 28.). "Von den drei Ecken muss ich mindestens eine halten. Aber wir dürfen sie auch nicht so leicht zulassen", sagte Jacobi. "Wir dürfen die drei Ecken nicht so kriegen, das ist ein Teamding", sagte Fürste. "Die Effizienz der Argentinier hat uns das Genick gebrochen", sagte Florian Fuchs. Altenburg sah es nicht anders: "Die fünf Schüsse der Argentinier waren alle drin."

Die Treffer für die deutsche Mannschaft erzielten Fürste (51./Siebenmeter) und Christopher Rühr (58.). Der bislang so überragende Kapitän Fürste hatte diesmal aber kein Glück mit seinen Strafecken. Nach den Triumphen von Peking 2008 und London 2012 kämpft Deutschland in Rio am Donnerstag (17.00 Uhr MESZ) im kleinen Finale um den Trostpreis. Letztmals hatte es 2004 in Athen Bronze für eine DHB-Auswahl gegeben.