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Politik

Keine Chance auf Osterurlaub?

14. Februar 2021

Sachsens Regierungschef legt sich schon fest: Die Deutschen müssten auf ihren diesjährigen Osterurlaub verzichten. Die viel beachtete Inzidenz sinkt derweil weiter, in zwei Bundesländern sogar unter die 50er-Marke.

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Ferienanlage Lausitz Resort
Schwimmende Ferienhäuser auf dem Geierswalder SeeBild: picture-alliance/dpa/P. Hirth

"Ich bin dafür, Wahrheiten auszusprechen: Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider nicht geben", erklärte Michael Kretschmer. Zu große Mobilität bereits im April sei Gift. "Wir würden alles zerstören, was wir seit Mitte Dezember erreicht haben", sagte der sächsische Ministerpräsident der Zeitung "Bild am Sonntag".

Eine Rückkehr zur Normalität wie im Herbst vergangenen Jahres würde zu einer Explosion der Infektionszahlen wie im November und Dezember führen. "Die Folge wäre ein harter Lockdown wie im Frühjahr. Das müssen wir unbedingt vermeiden", betonte der christdemokratische Politiker.

Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer
Sein Bundesland wurde zuletzt von der Pandemie schwer gebeutelt: Michael KretschmerBild: Jens Krick/Flashpic/picture alliance

Inzidenz geht nach unten

Die Zahl der binnen sieben Tagen in Deutschland gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen mit 57,4 an. Vor vier Wochen hatte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 136 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Inzidenzen. Mit Baden-Württemberg (48,5) und Rheinland-Pfalz (46,6) liegen nun zwei Bundesländer sogar wieder unter der Marke von 50. Alle anderen 14 Bundesländer weisen Werte von unter 100 auf.

Das Unterschreiten der 50er-Marke war über Monate als politisches Ziel genannt worden. Bei ihrer Konferenz am vergangenen Mittwoch hatten sich Kanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Bundesländer allerdings auf einen Inzidenzwert von 35 als Orientierung für mögliche Lockerungen verständigt.

Deutschland Berlin | Coronavirus | Pressekonferenz
Verkündete die jüngsten Beschlüsse: Kanzlerin Merkel - inmitten der Regierungschefs von Berlin und BayernBild: Markus Schreiber/AP Photo/picture alliance

"Sehr schwierig"

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil betrachtet das lange Warten von einem Öffnungsschritt zum nächsten mit Skepsis. "Dass beispielsweise die Gastronomie erst anfangen kann, überhaupt über Umsätze nachzudenken, wenn wir alle weit unter 35 sind, das halte ich schon für sehr schwierig", sagte der Sozialdemokrat dem Berliner "Tagesspiegel". Er erwarte, dass beim nächsten Bund-Länder-Treffen am 3. März ein substanzieller Perspektivplan beschlossen werde.

Der Lockdown in Deutschland soll nach aktueller Beschlusslage mindestens bis zum 7. März dauern. Vorher dürfen - unter strengen Hygienemaßnahmen - bereits Schulen, Kindergärten und auch Friseursalons wieder öffnen. 

wa/nob (epd, dpa, afp)