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Kenia bombardiert Islamisten-Camps

6. April 2015

Kenias Luftwaffe hat zwei Lager der radikal-islamischen Al-Shabaab-Miliz in Somalia bombardiert. Gleichzeitig wurden die Sicherheitsvorkehrungen in Kenia verstärkt, vor allem für christliche Einrichtungen.

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Kenia Soldaten reagieren auf Angriff
Bild: picture-alliance/dpa/EPA/Dai Kurokawa

Die Luftschläge des kenianischen Militärs richteten sich gegen Stellungen der Islamisten in Gondodowe und Ismail an der Grenze zu Kenia.

Nach Angaben kenianischer Militärs soll die Terrormiliz dort Verstecke und zwei Ausbildungslager haben. Unklar ist, welche Wirkung die Luftangriffe hatten. Zum Zeitpunkt der Operation sei der Himmel bedeckt gewesen, hieß es aus der Hauptstadt Nairobi. Die Angriffe seien notwendig gewesen. Das Militär habe Informationen, dass Al-Shabaab von den beiden Lagern aus Ziele in Kenia angreifen wollte.

Erster Angriff seit dem Massaker von Garissa

Die Bombardierung war der erste größere Angriff auf die Extremisten, seit diese am Donnerstag an der Universität im kenianischen Garissa ein Massaker angerichtet hatten. Fast 150 Menschen wurden getötet, die meisten von ihnen waren christliche Studenten. Garissa liegt rund 200 Kilometer von der Grenze zu Somalia entfernt.

Die Al-Shabaab-Miliz hat wiederholt Ziele in Kenia attackiert. Nach eigener Darstellung will sie Vergeltung für den Einsatz kenianischer Soldaten im Nachbarland Somalia üben und Rache für die angeblich schlechte Behandlung von Muslimen in Kenia nehmen. Kenia versucht bereits seit 2011 auch mit Militäreinsätzen in Somalia das Einsickern von Extremisten über die durchlässige Grenze zu unterbinden. Seit April 2013 hat Al-Schabaab mehr als 400 Menschen in Kenia bei Anschlägen getötet.

Zu den Osterfeiertagen wurden in Kenia die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Vor allem in christlichen Einrichtungen war die Nervösität groß, denn die Terroristen hatten in der Universität Garissa gezielt Christen getötet.

Am Vorgehen der Sicherheitskräfte beim Blutbad in Garissa hatte es in den vergangenen Tagen massive Kritik gegeben. Die Polizei hatte mehrere Stunden gebraucht, um mit dem Flugzeug von Nairobi aus zum Einsatzort zu gelangen. Fast 16 Stunden lang mordeten die Islamisten auf dem Universitätsgelände in Garissa.

haz/ se (rtr, dpa, epd, afp)