Kiew: Ermittlungshilfen des FBI im Mordfall Gongadse haben nichts gebracht
17. April 2002UKRAJINSKA PRAWDA, ukrain., 16.4.2002
Die amerikanischen Experten des FBI, die sich vom 8. bis 15. April auf Einladung der ukrainischen Regierung in der Ukraine aufgehalten haben, haben den ukrainischen Rechtsschutzorganen nicht helfen können. Wie der Pressedienst der US-Botschaft mitteilte, hatte die Regierung der Ukraine zuvor eine Gruppe von Mordfall-Experten des FBI eingeladen, die die ukrainischen Ermittler im Fall Georgij Gongadse beraten sollten Die Gruppe traf sich mit Ermittlern der Generalstaatsanwaltschaft, des Innenministeriums und des Sicherheitsdienstes der Ukraine.
"Ziel des Besuchs einer FBI-Gruppe war ein Meinungsaustausch über die Methoden und Strategien bei den Ermittlungen im Fall Gongadse. Die Gruppe beabsichtigte nicht, eigene Ermittlungen durchzuführen", so die Botschaft. "Leider erklärten Vertreter der ukrainischen Rechtsschutzorgane, dass die Gesetze der Ukraine es verbieten, solche Informationen zur Verfügung zu stellen, die als geheim betrachtet werden. Sie erklärten, sie könnten keine Aspekte des Falls erörtern, über Beweise sprechen oder gemeinsam die Orte untersuchen, die einen Bezug zu diesem Fall haben. Dies hatte zur Folge, dass die FBI-Experten nicht in der Lage waren, Ratschläge zu erteilen, die den ukrainischen Rechtsschutzorganen bei den Ermittlungen im Mordfall Gongadse hätten dienlich sein können."
Nach Angaben der Botschaft gehörten der Gruppe Experten an, die für das FBI-Zentrum zur Aufklärung schwerer Straftaten tätig sind, das oft die Rechtsschutzorgane der USA und anderer Länder berät sowie anderen Rechtsschutzbehörden mit Gutachten hilft. Die Botschaft erklärte, das FBI-Zentrum sei weiterhin bereit, die ukrainische Seite zu unterstützen. (MO)
FORUM, ukrain., 16.4.2002
Der stellvertretende Generalstaatsanwalt Oleksij Bahanez meint, dass die Ermittlungshilfen der FBI-Experten im Mordfall Georgij Gongadse "nichts Neues gebracht haben". "Nichts neues haben sie uns gegeben, nichts, was wir nicht schon ermittelt haben,", sagte Oleksij Bahanez. (...) Oleksij Bahanez sagte, die ukrainischen Ermittler seien bereit gewesen, von den amerikanischen Kollegen alle wertvollen Informationen anzunehmen, aber diese habe es nicht gegeben. (...) (MO)