Der Bollywoodstar setzt sich für religiöse Toleranz ein. Und eckt an...
12. Februar 2010"King Khan" hat mit dem Filmheld einiges gemeinsam
Vielleicht spielt Khan diese Rolle auch, weil er sich mit ihr besonders identifizieren kann. Schließlich gibt es einige Parallelen zwischen den Erlebnissen des Filmhelden Khan und "King Khan". In seinem neuen Film wird beispielsweise das "Racial Profiling" von Muslimen an Flughäfen thematisiert. Und davon kann der Bollywood-König ein Lied singen. Denn auch er wurde aus der Schlange am Flughafen von Newark bei New York herausgefiltert und musste stundenlang in einem extra Wartesaal ausharren. Der Grund: sein muslimischer Name.
Engagement für religiöse Toleranz
Shah Rukh Khan setzt sich immer wieder für religiöse Toleranz ein. Und er lebt sie. Khan stammt aus einer muslimischen Familie aus dem heute pakistanischen Peschawar, ist aber in Neu-Delhi geboren und aufgewachsen. Seine Frau ist Hindu, ihre beiden Kinder werden in beiden Religionen erzogen.
Seine öffentlichen Einsätze für religiöse Toleranz hingegen werden nicht von allen geschätzt, denn Khan hat sich jetzt mit nationalistischen Hindu-Extremisten in Mumbai angelegt. Khan, der selbst eine Kricketmannschaft besitzt, hatte sich dafür ausgesprochen, auch pakistanische Spieler in der indischen Profi-Kricketliga spielen zu lassen. Die indische Regierung jedoch hatte - inoffiziell - genau davon nach den Attentaten von Mumbai im Jahr 2008 abgeraten.
Khan, Kricket und Krawalle
Nun protestieren Tausende Hindu-Extremisten in Mumbai gegen Khan. Genauer: Sie blockieren Kinos, in denen der gerade gestartete Film "My Name is Khan" gezeigt wird. Die Bilanz bisher: fast 2000 Demonstranten wurden festgenommen, über 20.000 Polizisten wurden zum Schutz der Kinogänger eingesetzt. Viele Kinos haben aus Angst vor Krawallen den Film aus dem Programm genommen.
Die Extremisten fordern nun, dass Khan seine Forderung nach pakistanischen Profi-Kricketspielern zurücknimmt. Doch Khan weigert sich: "Ich habe nichts Falsches gesagt". Mit seiner Standhaftigkeit zeigt er Rückgrat und riskiert gleichzeitig Millionen, die er in den Film "My Name is Khan" investiert hat.
Autorin: Miriam Klaussner (mit dpa/rtr/AP)
Redaktion: Mathias Bölinger