Kiprop beschuldigt Dopingkontrolleure
4. Mai 2018Der kenianische Olympiasieger Asbel Kiprop hat nach seinem positiven Dopingtest schwere Anschuldigungen gegen die Kontrolleure erhoben. Er sei zwischen der Abgabe und der Versiegelung der Probe in der kenianischen Stadt Iten um Geld gebeten worden, behauptet der dreimalige Weltmeister und Olympiasieger 2008 über 1500 Meter. Kiprop wirft den Kontrolleuren indirekt vor, das Geld dafür genommen zu haben, die Probe nicht zu seinem Nachteil zu manipulieren.
Vorher über Test informiert
Der 28-Jährige deutet an, dass die von ihm in der Folge getätigte Überweisung an die Kontrolleure möglicherweise zu gering ausgefallen sei: "Nachdem ich die Urinprobe abgegeben hatte, habe ich sie auf dem Tisch stehen lassen, an dem Paul Scott und Simon Karugu [die Dopingkontrolleure - Anm. der Red.] saßen." Er habe den nicht näher bezifferten Betrag in seinem Schlafzimmer bargeldlos auf das Handy Karugus transferiert. "Ich weiß nicht, ob die Probe daraufhin manipuliert wurde", so Kiprop weiter. Zunächst habe er keinen Zusammenhang zwischen der Zahlung und der Probe erkannt. Anfang Februar sei er informiert worden, dass bei ihm das Blutdopingmittel Epo entdeckt worden sei. Zudem sei er bereits einen Tag im voraus telefonisch über den bevorstehenden Test informiert worden.
IAAF: "Enttäuschender Vorgang"
Das bestätigte auch die unabhängige Integritätskommission (AIU) des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, die von einem "extrem enttäuschenden" Vorgang sprach. Den positiven EPO-Befund könne dieser Hinweis aber nicht verursacht haben. "Die AIU ist der Ansicht, dass es keinen Austausch oder eine Sabotage gab und dass die Probe, die am 27. November genommen wurde, diejenige Probe ist, die im Labor untersucht wurde", teilte die Kommission mit. Auch Kiprops Behauptung, ihm sei im Gegenzug für ein Geständnis der Posten eines IAAF-Botschafters im Anti-Doping-Kampf versprochen worden, wies die AIU zurück.
Kiprop bestreitet Doping
Der Mittelstreckenläufer beteuerte derweil erneut seine Unschuld. "Ich bestreite vehement jegliches Doping. Ich stehe hinter meinen Anti-Doping-Überzeugungen und bin die letzte Person, die so eine scheußliche und unsportliche Sache machen würde. Ich habe mir seit 2007 eine saubere Karriere aufgebaut und kann diese nicht mit so einer Tat wegwerfen", heißt es in der Stellungnahme Kiprops.
sn/ck (sid, rtr)