Kleine Inseln - große Hoffnung
10. Januar 2005Mehr als 2000 Teilnehmer werden an der Konferenz, die vom 10. bis zum 14. Januar 2005 auf der im Indischen Ozean liegenden Insel Mauritius stattfindet, teilnehmen. Die Grundlage wurde bereits 1994 im Rahmen der Barbados-Konferenz geschaffen, nun soll das Treffen aber Wegweiser für die Zukunft der kleinen Inselstaaten werden.
Themenschwerpunkte sind dabei die wirtschaftliche Isolation, die Bedrohungen durch Wirbelstürme und klimatische Veränderungen sowie die Gefahren durch AIDS und Malaria.
Aber vor allem eines soll die Konferenz bewirken: Die Probleme der einzelnen Staaten sollen der Weltgemeinschaft bewusst gemacht werden. Denn nur eine Zusammenarbeit mit den Industriestaaten kann innovative Wege eröffnen. Und erst dann kann sich die Situation der einzelnen Länder der "Association of Small Island States" (AOSIS, Vereinigung kleiner Inselstaaten) verbessern. Hierzu zählen rund 40 Staaten und Territorien der Karibik, des Pazifiks sowie des Atlantiks und des Indischen Ozeans mit einer Gesamtbevölkerung von etwa 43 Millionen Menschen. Elf Millionen Menschen leben davon alleine auf Kuba.
Klimaerwärmung gefährdet Existenz der Inseln
Die Inselstaaten sind besonders ökologisch verletzlich. Diese "Verletzlichkeit" wurde der Öffentlichkeit erst richtig bewusst, als 2004 Hurrikane auf Haiti, Grenada sowie in anderen Inselstaaten im Pazifischen und Indischen Ozean wüteten. Mit mehr als 2000 Toten in Haiti war "Jeanne" einer der todbringendsten atlantischen Hurrikane aller Zeiten.
Besonders von der globalen Klimaerwärmung geht eine Bedrohung aus. So soll durch den Treibhauseffekt die durchschnittliche Temperatur um drei Grad ansteigen. Das hätte zur Folge, dass die Häufigkeit und Intensität von tropischen Wirbelstürmen in diesen Gebieten zunimmt - sollten bis dahin diese Inseln noch existieren. Denn wenn der Meeresspiegel - wie Experten befürchten - unter diesen Voraussetzungen bis zum Jahr 2100 um etwa 65 cm ansteigt, werden viele Staaten wahrscheinlich nicht mehr existieren.
Ökonomisch sehr labil
Aufgrund ihrer geringen Größe sind die Länder aber auch ökonomisch sehr labil. So ist der Tourismus häufig die größte Haupteinnahmequelle. Und für jede Weiterentwicklung wird Energie benötigt, die Kosten dafür sind wegen der isolierten Lage jedoch hoch. Erste Projekte mit Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie machen dabei Hoffnung, stehen aber erst am Anfang. Und für weitere Investitionen fehlt das Geld.
"Wenn diese Gelegenheit, die Unterstützung der kleinen Inselstaaten in ihrer Entwicklung durch die Internationalen Gemeinschaft auszubauen, nicht erfolgreich ist", mahnt UNO-Untergeneralsekretär Anwarul Karim Chowdhury, "wird es lange Zeit dauern, bis sich solch eine Möglichkeit wieder bietet." (ms)