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Massenmigration - die wahre Umweltkatastrophe

14. März 2019

Wieviel Millionen Menschen werden bis 2050 gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen? Dieser Frage geht die Doku nach: in der Sahelzone, in Indonesien und in der russischen Tundra, sogenannten Hotspots des Klimawandels.

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DW Stills - 10257 Klimaflucht
Bild: SWR

Trailer: Klimaflucht

Der Tschadsee in der Sahelzone ist seit den 60er Jahren wegen der zunehmenden Hitze bereits um 90 Prozent geschrumpft. Ca. 40 Millionen Menschen, die noch immer von ihm leben, werden gezwungen sein zu migrieren, dorthin, wo es genug Regen gibt.

Eine Katastrophe mit Ansage. Migration hat es immer gegeben, als Anpassungsstrategie an eine sich verändernde Umwelt. Doch die Zahl derer, die ausschließlich wegen des Klimawandels zur Migration gezwungen werden, hat sich etwa seit den 90er Jahren drastisch erhöht. Es ist eine doppelte Ungerechtigkeit: Die Industriestaaten, die auf Kosten anderer Länder reich geworden sind, schädigen mit ihren Emissionen die Atmosphäre und lassen ein zweites Mal die Bewohner der ärmeren Regionen zu Opfern werden.

So wie Mohammed Ibrahim: Als es am Tschadsee immer heißer und trockener wurde, entschied er dort hinzugehen, wo die Temperaturen nicht so unmenschlich waren und es noch ein wenig Wasser gab: vom Niger hinüber in den Tschad und dann immer weiter Richtung Süden. Über mehrere Jahre, mit seiner Frau, seinen Kindern und seinen 70 Kamelen. Die Hitze verfolgte Mohammed und seine Tiere, von denen immer mehr verdursteten. Jetzt lebt er mit seiner Familie in einem Flüchtlingscamp nahe des Tschadsees. Nur sieben Kamele sind ihm geblieben. Mohammed Ibrahim ist einer der unzähligen Menschen in der Sahelzone, die ihre Heimat verlassen haben. Nicht wegen Kriegen und Krisen, sondern wegen der hohen Temperaturen. Er ist ein Klimaflüchtling.

 

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