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Klischina von Olympia ausgeschlossen

13. August 2016

Auch die letzte verbliebene russische Leichtathletin wird offenbar von den Spielen in Rio ausgeschlossen. Auf Whistleblowerin Julia Stepanowa gab es einen Hackerangriff.

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Russland Weitspringerin Darja Klischina
Bild: Reuters/S. Karpukhin

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat Weitspringerin Darja Klischina mit einem Startverbot belegt. Dies bestätigte die IAAF dem SID. "Wir haben die Ausnahmegenehmigung von Klischina für einen Start in Rio zurückgezogen, da uns neue Erkenntnisse vorliegen", sagte IAAF-Sprecher Yannis Nikolaou. Er könne nicht bestätigen, dass diese Erkenntnisse auf neuen Daten aus dem McLaren-Report beruhten. Klischina legte umgehend Einspruch bei der Ad-hoc-Kammer des CAS in Rio ein. "Wir rechnen mit einer Entscheidung bis Sonntag", sagte Nikolaou.

Die 25 Jahre alte Klischina hatte ursprünglich die Starterlaubnis für die Wettkämpfe erhalten, da sie seit 2013 in Florida lebt und trainiert und sich somit außerhalb des russischen Systems befand. Das würde bedeuten, dass sie auch unabhängig getestet wurde. Alle weiteren russischen Leichtathleten waren von der IAAF aufgrund des massiven Dopingskandals im Land nicht für die Wettkämpfe in Rio zugelassen worden. Siebenmeterspringerin Klischina sollte am Dienstag in der Qualifikation an den Start gehen.

Im McLaren-Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA war kurz vor den Spielen russisches Staatsdoping nachgewiesen worden. Das Internationale Olympische Komitee verzichtete dennoch auf einen Komplett-Ausschluss Russlands und reichte die Entscheidung an die Fachverbände weiter.

Hackerangriff auf Stepanowa

Unterdessen ist Whistleblowerin Julia Stepanowa, die mit ihren Informationen den Stein ins Rollen gebracht hatte, Opfer eines Hackerangriffs geworden. Unbekannte haben sich Zugriff zum Account der Russin im Meldesystem ADAMS verschafft. Dies gab die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA bekannt.

Russische Athletin Julia Stepanowa
Hatte durch ihre Enthüllungen das Staatsdoping aufgedeckt: Julia Stepanowa, 800-Meter-Läuferin aus RusslandBild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Bei ADAMS (Anti-Doping Administration and Management System) müssen Athleten unter anderem ihre Aufenthaltsorte (Whereabouts) angeben. Laut WADA geriet Stepanowas Passwort in falsche Hände, der Zugang wurde gesperrt.

Den Start bei den Spielen in Rio hatte das Internationale Olympische Komitee Stepanowa untersagt, da sie mindestens fünf Jahre Teil des Systems in Russland gewesen sei. Die Mittelstreckenläuferin hatte beantragt, als neutrale Athletin teilnehmen zu dürfen.

to/sw (sid, dpa)