Knapper HSV-Erfolg gegen Hoffenheim
23. Oktober 2015Trainer Markus Gisdol muss mehr denn je um seinen Job bei 1899 Hoffenheim fürchten. Die krisengebeutelten Kraichgauer verloren im Freitagsspiel der Fußball-Bundesliga gegen den Hamburger SV durch ein spätes Tor von Pierre-Michel Lasogga mit 0:1 (0:0). Während die Gastgeber damit vor 30 000 Zuschauern erneut den ersten Heimsieg der Saison verpassten und auf dem vorletzten Tabellenplatz verharren, erzielten die Hanseaten ihren ersten Treffer nach 361 Minuten ohne Torerfolg. Es war der erste Hamburger Dreier nach drei Spielen ohne Sieg.
HSV erarbeitet sich Vorteile
Der HSV machte das Spiel von Beginn an breit und kam nach einer Viertelstunde fast im Minutentakt zu Chancen: Einen Schuss von Ivo Ilicevic (16.) hielt Hoffenheims Keeper Oliver Baumann erst im Nachfassen fest, kurz darauf köpfte Gregoritsch (18.) knapp über das Tor und eine Flanke von Pierre-Michel Lasogga (19.) strich Zentimeter am Pfosten vorbei. Anschließend rette Baumann mit einer Doppel-Parade gegen Nicolai Müller und Lasogga das Remis (23.). Die Spieler der TSG verkrampften angesichts dieser Hamburger Drangphase zusehends. Offensiv lief in der ersten Halbzeit bis auf einen Szalai-Kopfball nach Freistoß von Jonathan Schmid (32.) nur wenig zusammen.
Lasogga trifft spät
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum. Insbesondere Volland, der Gisdol unter der Woche in Schutz genommen hatte, wirkte im Angriff übermotiviert. "Es sind Spielsituationen dabei, wo uns gar nix gelingt", sagte der 23-Jährige. Auf der anderen Seite scheiterte der quirlige Gregoritsch (55.) nach einem Sololauf erst im Strafraum am heranrauschenden Jeremy Toljan. "Ich hätte das Spiel früher entscheiden können", sagte der Österreicher hinterher. Zehn Minuten später brachte HSV-Trainer Labbadia den ehemaligen Hoffenheimer Publikumsliebling Sven Schipplock - und der stand gleich im Blickpunkt: Kurz vor der Strafraumgrenze packte Ermin Bicakcic gegen seinen früheren Kameraden die Grätsche aus und sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (67.).
Die personelle Überlegenheit nutzte der HSV allerdings erst spät. Toljan (87.) hätte nach einem Sprint durch die gesamte gegnerische Hälfte fast noch für Gisdols Erlösung gesorgt. Doch kurz darauf traf Lasogga (88.) freistehend nach Vorlage von Schipplock. "Man hat heute gesehen, dass wir immer am Anschlag arbeiten müssen, um Siege einzufahren", sagte Labbadia und zog ein gemischtes Fazit.
Hier können sie den Spielverlauf noch mal nachlesen: