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Guerilla nimmt deutsche Geiseln

5. Februar 2013

Im Nordosten Kolumbiens haben Rebellen zwei Deutsche in ihre Gewalt gebracht. Das bestätigte das Auswärtige Amt. Die Rentner seien als Touristen unterwegs gewesen.

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Mitglieder der Rebellengruppe 'Ejercito de Liberacion Nacional' (ELN) (Foto: dpa)
ELN Rebellen (Kolumbien)Bild: picture-alliance/dpa

"Bei den beiden deutschen Staatsangehörigen handelt es sich um Rentner, die als Touristen in der Region unterwegs waren", sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin. Ein Krisenstab sei eingerichtet worden.

Zuvor hatte die Guerrillagruppe "Nationale Befreiungsarmee" (ELN) auf ihrer Internetseite eln-voces.com behauptet, die Männer "angeblich deutscher Staatsbürgerschaft" seien in der Region Catatumbo in der Nähe der Grenze zu Venezuela gefangengenommen worden.

"Geheimagenten"

"In den Wochen, in denen sie festgehalten werden, haben sie ihre Anwesenheit in diesem Gebiet nicht rechtfertigen können", so die ELN weiter. Deshalb würden sie vorerst als Geheimagenten betrachtet. Niemand habe die Männer, deren Namen von den Rebellen mit Uwe und Günther Otto Breuer angegeben werden, bislang als vermisst gemeldet, heißt es in dem Kommuniqué der zweitgrößten Guerilla-Gruppe des südamerikanischen Landes.

Foto der Internetseite eln-voces.com (Foto: Christian Walz)
Foto der Internetseite eln-voces.comBild: DW/Walz

"Nur eine Ausrede"

Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos forderte die unverzügliche Freilassung der beiden Deutschen. "Wem könnte es einfallen, dass zwei Deutsche hier in Kolumbien spionierten? Das ist nur eine Ausrede, die niemand mit klarem Verstand akzeptiert", sagte Santos.

Es ist bereits die zweite Gefangennahme von Ausländern in Kolumbien innerhalb eines Monats durch die "Nationale Befreiungsarmee", die über maximal 2000 bis 3000 Kämpfer verfügen soll. Die ELN hatte sich kürzlich auch zur Entführung von fünf Mitarbeitern einer Bergbau-Gesellschaft bekannt. Angeblich will sie damit erzwingen, an Friedensverhandlungen der Regierung in Bogota mit der größten Rebellengruppe FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) teilnehmen zu können.

Santos teilte derweil mit, die Sicherheitskräfte wüssten genau, wo diese fünf Entführten gefangengehalten würden. Seine Regierung biete den Rebellen an, "das Rote Kreuz (zur Übergabe) hinzuschicken, da wir nicht das Leben der Entführten mit einer Militäraktion aufs Spiel setzen wollen", erklärte der Staatschef.

wa/se (rtr, dpa, afp)