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Kolumbien und FARC schließen offiziell Frieden

25. August 2016

Ein historischer Moment für das lateinamerikanische Land: Die kolumbianische Regierung und die FARC-Rebellen beenden ihre jahrzehntelangen Kämpfe. Doch der lange Weg ist noch nicht ganz zu Ende.

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Kolumbianische Regierung und FARC-Rebellen schließen offiziell Frieden
Bild: Reuters/E. de la Osa

Sichtlich stolz und zufrieden verkündeten die Verhandlungsführer der kolumbianischen Regierung und der FARC-Rebellen sowie der beiden Garantiemächte Kuba und Norwegen in der kubanischen Hauptstadt Havanna den Friedensvertrag. Viereinhalb Jahre hatten der Chefunterhändler Kolumbiens, Humberto de la Calle (rechts) und Ivan Marquez (links) unter Vermittlung des kubanischen Außenministers Bruno Rodriguez (Mitte) - mit Unterbrechungen - in Havanna verhandelt. In den vergangenen Tagen wurde nach der grundlegenden Einigung noch intensiv an letzten Details gefeilt. Manche Verhandlungsrunden dauerten 18 Stunden - ohne nennenswerte Pausen.

Pläne für eine sichere Zukunft

Unter anderem ging es darum, wie die linksgerichteten Rebellen nach Niederlegung ihrer Waffen vor Angriffen durch rechte Paramilitärs geschützt werden können. Ein anderer Punkt war die Frage, ob Rebellen, die in den Drogenhandel involviert sind, ein politisches Projekt gründen können. Und letztlich spielten die Finanzierung des Friedensprozesses und die Sicherung von 17 Friedenszonen, in denen frühere FARC-Kämpfer legal leben können, eine wichtige Rolle.

Kolumbianische Regierung und FARC-Rebellen schließen offiziell Frieden Juan Manuel Santos
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos erhielt Glückwünsche aus aller WeltBild: picture-alliance/Xinhua/Colprensa

Lob aus aller Welt

Weltweit wurde der Friedensvertrag zwischen den verfeindeten Parteien begrüßt. US-Präsident Barack Obama gratulierte dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos zu der Einigung mit den Rebellen. Dieser "historische Tag" werde dem kolumbianischen Volk hoffentlich "Sicherheit und Wohlstand" bringen, sagte Obama.

Der Beauftragte des Auswärtigen Amts für den Friedensprozess in Kolumbien, der Grünen-Politiker Tom Koenigs, gratulierte "zum Durchbruch in den Verhandlungen um einen Friedensvertrag". Er forderte auch die kleinere Guerillatruppe ELN und "alle die, die nach wie vor auf den bewaffneten Kampf setzen", zur Niederlegung ihrer Waffen auf.

Die Bevölkerung hat das letzte Wort

Der jetzt ausgehandelte Vertrag soll nach Auskunft der Regierung in Bogotá Ende September unterzeichnet werden. Das Ergebnis muss dann noch in einem Referendum vom Volk angenommen werden. Die Volksabstimmung hat Präsident Santos auf den 2. Oktober terminiert. Damit der Friedensvertrags tatsächlich in Kraft treten kann, müssen sich in dem Referendum mindestens 13 Prozent der Wahlberechtigten, das sind 4,4 Millionen Wähler, für eine Anerkennung aussprechen.

In dem mehr als 50 Jahre dauernden Kampf zwischen Rebellen und Regierungstruppen sind in Kolumbien insgesamt über 220.000 Menschen getötet worden. Andere Schätzungen gehen sogar von mehr als 300.000 Opfern aus. Sechs Millionen Menschen verloren durch die 1964 begonnenen Gefechte ihr Zuhause und wurden zu Binnenflüchtlingen im eigenen Land, 45.000 Menschen werden noch immer vermisst.

mak/nin (dpa, rtr, afp, kna)