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Politik

Kolumbiens Präsident verspricht Wiederaufbau

3. April 2017

Nach dem verheerenden Erdrutsch in Kolumbien ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Bei seinem zweiten Besuch in Mocoa verspricht Präsident Santos einen schnellen Wiederaufbau. Auch die FARC-Guerilla will helfen.

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Kolumbien Überschwemmung in Mocoa
Bild: Reuters/J. Saldarriga

Flutkatastrophe in Kolumbien

Es war der zweite Besuch von Präsident Juan Manuel Santos innerhalb von 24 Stunden. Dabei sicherte er einen raschen Wiederaufbau zu. "Mocoa wird besser dastehen als zuvor", sagte Santos. Die Zahl der bestätigten Toten gab der Präsident mit 254 an, darunter Dutzende Kinder. "Leider handelt es sich immer noch um vorläufige Zahlen."

Hilfsangebot von der Guerilla

Am Freitagabend hatten sintflutartige Regenfälle im Süden Kolumbiens Erdrutsche ausgelöst. Betroffen war vor allem die an der Grenze zu Ecuador liegende 40.000-Einwohner-Stadt Mocoa: Die bis zu vier Meter hohen Schlammlawinen wälzten sich durch die Straßen und rissen ganze Häuser, zwei Brücken, Autos und Bäume fort. Wie Retter berichteten, wurden Leichen sogar von Bäumen geborgen.

Kolumbien Überschwemmung in Mocoa
Überreste der Stadt Mocoa in KolumbienBild: Reuters/J. Saldarriga

Präsident Santos versprach, eine neue Wasserleitung bauen zu lassen, die eine Trinkwasserversorgung für alle Bürger garantiere. Er dankte Chinas Präsidenten Xi Jinping für das Bereitstellen von einer Million Dollar an Soforthilfe. Zehn Tankwagen mit Trinkwasser wurden nach Mocoa geschickt, 16 weitere sollen folgen; die Strom- und Wasserversorgung ist zusammengebrochen.

Unterdessen bot die FARC-Guerilla ihre Mithilfe beim Wiederaufbau der Stadt an. Der Chefunterhändler der Rebellen, Iván Márquez, sagte, die Rebellen hätten den Wunsch geäußert, nach Mocoa zu gehen, um dort zu arbeiten und beim Wiederaufbau zu helfen. Die FARC sei "sehr betrübt" über die Tragödie.

Die Katastrophe wurde von einem Überlebenden als "kleines Armero" bezeichnet. In der Kleinstadt starben im November 1985 bei der weltweit schlimmsten Schlammlawinen-Katastrophe rund 25.000 Menschen. Nach dem Ausbruch eines Vulkans brachte die Lava die Eiskappe des Vulkans zum Schmelzen und löste damit die Lawine aus, die die Stadt Armero auslöschte.

Papst Franziskus kommt im September

Papst Johannes II besuchte wenige Monate nach der Katastrophe 1986 Armero und betete für die Opfer und Angehörigen. Im kommenden September besucht auch Papst Franziskus das Land, er will vor allem den aktuellen Friedensprozess würdigen. Präsident Santos erhielt wegen des Abkommens mit der FARC-Guerilla im Dezember den Friedensnobelpreis. Nach über 50 Jahren Konflikt mit über 220.000 Toten will Santos einen dauerhaften Frieden im Land erreichen und dadurch auch für mehr Wachstum sorgen.

pg/fab (dpa, afp)