Borussia Dortmund ist wieder Tabellenführer, der FC Bayern nach dem enttäuschenden 1:1 beim SC Freiburg mit zwei Zählern Rückstand auf Rang zwei. Am kommenden Samstag treffen die beiden besten Klubs der Bundesliga in München im direkten Duell aufeinander. Und dass der FC Bayern diesen "Klassiker" in der Rolle des Verfolgers angehen muss, kann dem Spiel nur gut tun. Denn: Abwarten ist nicht. Die Bayern müssen gewinnen und das Spiel selbst in die Hand nehmen. Das kommt den konterstarken Dortmundern entgegen - damit wohl auch dem Spiel insgesamt und den neutralen Zuschauern - wenn es bei dieser Paarung denn überhaupt neutrale Zuschauer gibt.
Noch nichts entschieden
Zum zweiten wird die Tabellenkonstellation unabhängig vom Ergebnis in München anschließend immer noch so sein, dass in Sachen Meisterschaft noch nichts entschieden ist. Gewinnen die Bayern, sind sie mit einem Punkt vorne. Siegt der BVB, führt er "nur" mit fünf Zählern. Die Münchener haben im Verlauf der Saison schon bewiesen, dass sie auch einen fast doppelt so großen Rückstand (neun Punkte) wieder aufholen können.
Zudem hat sich gezeigt, dass die Dortmunder mit dem Druck, einen Punktevorsprung in der Tabelle verteidigen zu müssen, nicht immer gut umgehen können. Die Chancen, dass es bis zum Ende der Saison spannend bleibt, sind daher gegeben. Nach dem "Klassiker" kommen schließlich noch sechs Spieltage.
Ungewohnter Zustand
Fatal wäre gewesen, wenn die Münchener ein Punktepolster mit in das Heimspiel gegen die Dortmunder gebracht hätten und dieses dann durch einen Sieg sogar noch ausbauen würden. Eine Tabellenführung des FC Bayern mit drei oder mehr Punkten Vorsprung, bei nur noch sechs ausstehenden Partien - das wäre wohl eine Vorentscheidung. So aber bleibt der Liga ein Zustand erhalten, den es zu so einem späten Zeitpunkt der Saison schon lange nicht mehr gegeben hat: Spannung an der Tabellenspitze.