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Kommentar: Das vorhersehbare Ende

Stefan Nestler10. Mai 2014

Nürnberg und Braunschweig gehen, der HSV bleibt vielleicht. DW-Sportredakteur Stefan Nestler findet das nicht überraschend und wünscht sich eine neue Saison, die weniger erwartbar verläuft.

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DW-Sportredakteur Stefan Nestler. Foto:DW
Bild: DW

Das dicke Ende ist ausgeblieben. Der 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig steigen ab, der Hamburger SV klammert sich als Tabellen-16. an den letzten Strohhalm Relegation. Die drei Vereine brachten das Kunststück fertig, im Gleichschritt die letzten fünf Spiele zu verlieren. Der HSV versuchte es in dieser Saison gleich mit drei verschiedenen Cheftrainern: Thorsten Fink, Bert van Marwijk und Mirko Slomka. Keiner von ihnen schaffte es, den Bundesliga-Dinosaurier auf Trab zu bringen. Selbst wenn die Hamburger es schaffen sollten, sich gegen den Drittplatzierten der zweiten Liga durchzusetzen, muss die Botschaft lauten: So kann es nicht weitergehen. Ein vernünftiges finanzielles und sportliches Konzept muss her, gepaart mit realistischen Erwartungen.

Allein Braunschwieg blieb sich treu

Auch der 1. FC Nürnberg versuchte es mit drei Trainern, ohne die Kurve zu kriegen. Die Franken brachten das Kunststück fertig, in der gesamten Hinrunde kein einziges Spiel zu gewinnen. Kein Wunder, dass sie jetzt gehen müssen. Zum achten Mal, ein trauriger Rekord. Im Gegensatz zu den Hamburgern und Nürnbergern muss man den Braunschweigern wenigstens zugute halten, dass sie ein Konzept hatten, dem sie treu blieben. Torsten Lieberknecht durfte weitermachen, trotz des Beinahe-Abos auf den letzten Platz. Der Aufstieg im letzten Jahr sei eigentlich zu früh gekommen, meinte der Trainer am letzten Spieltag und lag mit dieser Einschätzung goldrichtig. Erstklassig waren die Fans und die Einstellung der Eintracht-Profis, die wirklich alles gaben, was sie geben konnten. Es kam nur schlicht zu wenig Zählbares herum, um zu bestehen.

Vier-Klassen-Gesellschaft

Die Vier-Klassen-Gesellschaft in der Bundesliga hat sich manifestiert. Oben thronen der FC Bayern München und - mit deutlichem Abstand - Borussia Dortmund. Dahinter tummeln sich die mit dicker Kasse gesegneten Vereine Schalke 04, Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg. Wegen häufig schwankender Leistungen erlauben sie es drei bis vier anderen Vereinen, positiv zu überraschen und um die noch verbleibenden Europapokal-Startplätze mitzuspielen. Die dritte Gruppe bilden die Klubs des unteren Mittelfelds, die lange um den Klassenerhalt zittern müssen und kaum eine realistische Chance haben, dickere Tabellenluft zu schnuppern. Bleibt noch der Keller. So geschlossen erfolglos wie in diesem Jahr haben sich die Teams auf den Plätzen 16 bis 18 selten präsentiert. Schade für die Bundesliga. Je vorhersehbarer sie ist, desto langweiliger. Hoffen wir auf die nächste Saison!