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Kommentar: Die Bayern!

Tobias Oelmaier30. November 2014

Die Geschäftszahlen des FC Bayern legen dar: Die Münchener spielen in einer anderen Liga. Jetzt ist die Konkurrenz gefragt, sonst wird´s langweilig, kommentiert DW-Redakteur Tobias Oelmaier.

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Karl-Heinz Rummenigge Bayern München
Blick immer nur nach oben, nach vorne: Bayern-Vorstand Karl-Heinz RummeniggeBild: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images

Die Zahlen lesen sich wie die eines mittelständischen Wirtschaftsunternehmens: Umsatz: 528.7 Millionen Euro, Gewinn nach Steuern: 16,5 Millionen. Eigenkapital: 405,0 Millionen, Personalkosten: 215,0 Millionen. Dass es sich um einen Sportverein handelt, lässt sich an dieser Kennzahl sehen: Der FC Bayern München e.V. hat inzwischen 251.315 Mitglieder und ist damit jetzt sogar der größte der Welt, hat Benfica Lissabon an der Spitze abgelöst.

Weitere Belege für die Übermacht der Bayern gefällig? Das Stadion 16 Jahre früher als geplant abbezahlt. Acht Titel in den letzten zwei Jahren: zweimal Meister, zweimal Pokalsieger, Champions League-Sieger, Club-Weltmeister, Europäischer Supercup, deutscher Supercup. Keine Frage, der FC Bayern ist inzwischen in jeder Hinsicht ein Global Player, etabliert im Kreise der Großen wie Real Madrid, FC Barcelona oder Manchester United. Und in der Heimat ohnehin ohne Konkurrenz.

"Ignorieren" wollen die Bayern den Neid der Konkurrenz, hat Vostand Karl-Heinz Rummenigge bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag zum Besten gegeben. Was stört es die Eiche, wenn sich die Sau an ihr reibt... Der Umsatz 2013/2014 lag höher als der der nächststärksten Klubs, Borussia Dortmund und Schalke 04 zusammen. Und dazu haben die Münchener mehr Trikots verkauft, als alle 17 anderen Bundesliga-Vereine in Addition, hat Rummenigge voller Stolz verkündet.

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DW-Redakteur Tobias OelmaierBild: DW / Christel Becker-Rau

So sehr allerdings diese Zahlen für die vorzügliche Arbeit der Verantwortlichen und der Spieler des FC Bayern München sprechen, so alarmierend sind sie für die Bundesliga. Hier droht auf Jahrzehnte Langeweile. Die Meisterschaft könnte auch diesmal schon wieder im frühen Frühjahr entschieden sein. Langfristig kann das sogar bedeuten, dass die Ware Fußball an Attraktivität verliert, der Zuschauerboom endet.

Nun kann es aber nicht Aufgabe der Bayern sein dafür zu sorgen, dass sie national wieder Mitstreiter auf Augenhöhe haben. Auch die DFL oder der DFB sollten die Erfolgreichen nicht bestrafen, indem zum Beispiel Lizenzerlöse auf der TV-Vermarktung noch weiter umverteilt werden. Leistung muss weiter belohnt werden. Schließlich will man international ja weiter um Titel mitspielen. Auch das muss im nationalen Interesse liegen.

Der Appell geht ganz klar an die anderen Vereine. Schluss mit dem ewigen Lamento, die Bayern schwächten die Konkurrenz! Werdet selbst aktiv! Seid kreativ! Dortmund hat das schon erkannt, ist, auch wenn es sportlich momentan nicht läuft, auf einem guten Weg. Die anderen Traditionsklubs müssen dringend nachziehen. Oder besser: neue Wege gehen. Sonst drohen genau zwei Szenarien: Der ewige Alleingang der Bayern - oder von Großsponsoren und ausländischen Mäzenen als Marketinginstrument oder Machtspielzeug missbrauchte Retortenvereine. Beides keine schöne Aussicht!