Kommentar: Ein Schritt nach vorne
1. Februar 2015Wie eine Begegnung von Borussia Dortmund verlaufen ist, zeigt sich oft in der Mixedzone nach den Spielen, dem Bereich, in dem sich die Profis den Fragen der Journalisten stellen oder es eben nicht tun. Spielt das Team von Trainer Jürgen Klopp schlecht, verschwinden die Akteure meist wortlos; eine gute Leistung dagegen sorgt oft für mehrere Gesprächspartner. Nach dem Unentschieden gegen Bayer Leverkusen stellten sich viele Dortmunder Profis der Presse - es war also ein gutes Spiel, zumindest was die Leistung des Tabellenletzten anging. Denn trotz des Punktgewinns, leuchtet die rote Laterne nun in Dortmund. "Wir können nicht Abstiegskampf predigen und Champagner-Fußball fordern", gab Klopp zu Protokoll und traf, wie schon so oft, den Nagel auf dem Kopf.
Es war eine Steigerung
"Abstiegskampf". Zugegeben, das wirkt für jüngere Fußballfans immer noch wie ein Fremdwort im Zusammenhang mit dem BVB, aber es entspricht der Realität. Was der Campions-League-Teilnehmer im Leverkusener Stadion zeigte hatte nach wie vor wenig mit dem Fußball zu tun, den die Fans noch in der vergangenen Saison zu sehen bekamen. Dennoch war es für den Klub eine Steigerung, eine Verbesserung, ein (kleiner) Schritt in die richtige Richtung.
Keine Spur mehr vom "Angsthasenfußball" aus der Hinrunde. Die Fitness und auch die Körpersprache stimmten wieder bei der Borussia. Die Abwehr stand stabil, Weltmeister Mats Hummels zeigte eine starke Leistung. Genauso wie Neuzugang und Hoffnungsträger Kevin Kampl. Der 24-jährige Offensiv-Allrounder konnte zwar keine entscheidenden Szenen kreieren, war aber "gallig" und spulte viele Kilometer ab - genau der richtige Typ zum richtigen Zeitpunkt.
Gegen Augsburg den nächsten Schritt gehen
Der BVB ist auf dem richtigen Weg. Die Spieler haben den Abstiegskampf endlich angenommen und die nötige, wenn auch ausbaufähige, Leistung auf den Platz gebracht. Die Klopp-Elf hat an Stabilität gewonnen, jetzt müssen sie gegen den FC Augsburg am kommenden Mittwoch den nächsten Schritt wagen und dann kann das Wort "Abstiegskampf" wohl bald wieder aus dem Dortmunder Wortschatz gestrichen werden.