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FC Bayern zerstört alle Träume

DW Kommentarbild Jörg Strohschein
Jörg Strohschein
16. Juni 2020

Der achte Meistertitel des FC Bayern in Folge ist nach dem Sieg bei Werder Bremen perfekt. Lange hatte die Bundesliga auf einen anderen Titelträger gehofft - dann kam Hansi Flick. Zur neuen Hierarchie Jörg Strohschein.

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1. Bundesliga | FC Bayern Meisterschaft | Jubel
Bild: Getty Images/S. Franklin

Es war eine besondere Saison für den FC Bayern München, in der die Konkurrenz für eine gewisse Zeit Hoffnung haben durfte. "Wenn die Bayern schwächeln, dann muss man da sein", ist schließlich schon ein geflügeltes Wort unter den übrigen Spitzenvereinen in der Bundesliga. Am Ende bleibt dieser formulierte Wunsch aber einmal mehr bloß eine Worthülse. Mit dem Sieg bei Werder Bremen hat der Rekordmeister nun auch die achte Meisterschaft in Folge unter Dach und Fach gebracht.

Dabei sah es zwischenzeitlich mal so aus, als sei der Moment gekommen, in dem RB Leipzig, Borussia Dortmund oder womöglich sogar Borussia Mönchengladbach die Münchner Erfolgsserie durchbrechen könnten. Alle drei Klubs standen in der Hinrunde nacheinander für kurze Zeit an der Spitze. Die Bayern beschäftigten sich währenddessen vor allem mit ihrem Trainer Niko Kovac und dessen Herangehensweise - darüber vergaßen sie ihre eigentliche Übermacht auf dem Platz.

Ehrenpräsident Hoeneß schwärmt

Erst mit dem Interims- und später dann fest verpflichteten Coach Hansi Flick hat der Rekordmeister einen Turnaround geschafft, der geradezu atemberaubend ist. Unter der Regie des 55-Jährigen gelangen in 22 Bundesliga-Partien 19 Siege bei einem Remis und nur zwei Niederlagen. Die jüngsten elf Partien beendeten die Bayern stets als Sieger.

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Hansi Flick und der FC Bayern - das passt zusammen. Ehrenpräsident Uli Hoeneß schwärmte nach der Vertragsunterschift Flicks (bis 2023)  dann auch ausgiebig: "Wir können alle glücklich sein, einen Mann zu haben, der es in so schneller Zeit geschafft hat, alle Zweifler zu überzeugen, und so eine souveräne Arbeit abliefert."

Flick hat es geschafft, Thomas Müller zu alter Form zu führen. Flick hat eine neue Hierarchie im Team hergestellt, mit der sich alle Spieler augenscheinlich anfreunden können. Vor allem hat Flick mit einer Mischung aus Pressing und Ballbesitzfußball aus seiner Mannschaft eine echte Tormaschine geformt. Unter seiner Leitung erzielte der FCB vor der Partie gegen die Bremer 3,19 Tore im Durchschnitt pro Spiel. Unter Kovac waren es auch bereits stattliche 2,5 Tore im Schnitt. Diese Entwicklung führte zu einer Aufholjagd in der Tabelle, die im erneuten nationalen Triumph enden musste.

Alles wie immer

Vor dieser Saison hatten die Münchner rund 143 Millionen Euro in ihr Team investiert. Und auch für die kommende Spielzeit planen die Verantwortlichen mit Leroy Sané (Manchester City) und vielleicht auch noch Kai Havertz (Bayer Leverkusen) zwei Spieler zu verpflichten, die zusammen und trotz Corona-Krise diesen Finanzrahmen wohl sogar noch sprengen dürften.  

Wie groß die Unterschiede zur Konkurrenz sind, zeigt sich deshalb nicht nur auf dem Spielfeld. Während die Bayern über einen Gesamtmarktwert von rund 756 Millionen Euro verfügen, folgt Deutschlands Nummer zwei, Borussia Dortmund, mit rund 586 Millionen Euro. Der FC Bayern spielt nicht zuletzt aufgrund dieser Zahlen seit einigen Jahren in seiner eigenen Liga. Und wohl nur er selbst kann sich aus dem Konzept bringen. In dieser Saison hatte es kurzzeitig diesen Anschein. Am Ende ist aber alles wie immer - der FC Bayern ist (mal wieder) Deutscher Meister.