Kommentar: Guardiola will, kann aber nicht.
6. Mai 2015Der Trainer des FC Bayern München Pep Guardiola hatte bereits vor dem Anpfiff gewarnt: "Messi kann man nicht stoppen." Er sollte recht behalten. Der Argentinier sorgte mit seinem Doppelpack für die Entscheidung im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals gegen den FC Barcelona. Guardiola hatte sich seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte sicher anders gewünscht, doch seine Mittel waren an diesem Abend begrenzt.
Während Barcelona alle Stars an Bord hatte, musste Guardiola auf seine Schlüsselspieler größtenteils verzichten. Ohne Arjen Robben, ohne Franck Ribery, ohne David Alaba und auch ohne Holger Badstuber reisten die Münchener nach Spanien. Dazu ein sichtlich angeschlagener Robert Lewandowski, der nur mit einer Spezialmaske spielen konnte. Die Mannschaft stellte sich im Grunde von alleine auf. Taktische Spielräume waren für Guardiola zwar nur begrenzt vorhanden, er versuchte es trotzdem.
Robben und Ribery fehlen
Zu Beginn ließ er in einer Dreierformation verteidigen, bestehend aus Rafinha, Jerome Boateng und Medhi Benatia. Keine gute Idee. Lionel Messi und Co. hatten kaum Probleme zum Torabschluss zu kommen. Guardiola stellte daher nach einer Viertelstunde um. Die Bayern in der Folge zwar stabiler, aber in der Offensive einfach zu ungefährlich. Der Ausfall von Robben und Ribery war deutlich zu merken. Ohne die gefährlichen Offensivkünstler fehlte den Bayern Kreativität und Schnelligkeit. Guardiola, der bekannt ist für taktische Schachzüge und für geniale Ideen, sind derzeit einfach die Hände gebunden. Handlungsspielraum? Fehlanzeige.
Der Rekordmeister stößt nach einer intensiven Saison an seine Grenzen. Erst das Aus im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund, jetzt das 0:3 gegen Barcelona in der Königsklasse. Im Rückspiel braucht es nun ein kleines Wunder oder einen Wunderheiler für die vielen Verletzten. Denn sonst ist die Saison trotz des Meistertitels eine Enttäuschung.